Gérard bloggt über die Long- und Shortlist-Titel des Deutschen Buchpreises 2016

Gérard bloggt über die Long- und Shortlist-Titel des Deutschen Buchpreises 2016

Die deutschsprachige Gegenwartsliteratur: Besser als einige denken von Gérard Otremba Am Montag gegen 19 Uhr wird er nun endlich bekanntgegeben, der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2016. Zeit also, ein kleines persönliches Resümee zu ziehen. Immerhin habe ich nun elf der zwanzig Longlist-Titel, darunter alle sechs Bücher von der Shortlist, gelesen und komme definitiv zu einem anderen Urteil, als mein geschätzter Kollege Jochen Kienbaum, den fast alle Werke langweilten, wie er unlängst in seinem, wie ich…

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Reinhard Kaiser-Mühlecker: Fremde Seele, dunkler Wald – Roman

Reinhard Kaiser-Mühlecker: Fremde Seele, dunkler Wald – Roman

Düster und bedrückend, bedächtig und hervorragend erzählt von Gérard Otremba Fremde Seele, dunkler Wald, der neue Roman von Reinhard Kaiser-Mühlecker, ist eine bedrückende wie faszinierende Geschichte über die Brüder Alexander und Jakob. Ein fünfzehnjähriger Altersunterschied trennt die beiden in einem österreichischen Dorf aufgewachsenen Brüder und während Alexander längst eine Militärlaufbahn eingeschlagen und die familiäre Umgebung verlassen hat, quält sich der 15-jährige Jakob durch sein schwer beladenes Leben. Früh aus der Schule geschieden, kümmert sich Jakob…

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Eva Schmidt: Ein langes Jahr – Roman

Eva Schmidt: Ein langes Jahr – Roman

Knappe, distanzierte, lakonische und eindringliche Prosa von Gérard Otremba Die österreichische Schriftstellerin Eva Schmidt debütierte 1985 mit dem Erzählband Ein Vergleich mit dem Leben, für den sie einige Auszeichnungen, wie zum Beispiel den Rauriser Literaturpreis, erhielt. Wenige Jahre später folgte noch die Erzählung Reigen, und 1997 der Roman Zwischen der Zeit (alle Bücher im Residenz Verlag veröffentlicht), mit dem die literarische Karriere Schmidts vorerst endete. Nach fast zwanzig Jahren meldet sich die nunmehr 64-jährige Autorin…

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Thomas Melle: Die Welt im Rücken

Thomas Melle: Die Welt im Rücken

Der selbstentblößende Bericht eines manisch-depressiven Schriftstellers von Gérard Otremba Thomas Melle ist kein Unbekannter in Bezug auf Listenplätze beim Deutschen Buchpreis. Sein Debütroman Sickster stand auf der Longlist 2011, der Nachfolger 3000 Euro schaffte es 2014 dann sogar auf die Shortlist. Dort befindet sich der 1975 in Bonn geborene und in Berlin lebende Schriftsteller mit seinem neuen Werk Die Welt im Rücken ebenfalls. Im Gegensatz zu seinen vorherigen Büchern handelt es sich bei Die Welt…

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Ernst-Wilhelm Händler: München – Gesellschaftsroman

Ernst-Wilhelm Händler: München – Gesellschaftsroman

Ein Gesellschaftsroman über die reichen Snobs Münchens von Gérard Otremba Ernst-Wilhelms Händlers neues Buch München  nennt sich Gesellschaftsroman, bildet jedoch nur einen winzigen Ausschnitt unserer sozialen Wirklichkeit ab, nämlich den der Reichen und irgendwie auch Gelangweilten. Die Erbin Thaddea Klock, Anfang 30, besitzt zwei Angeberhäuser in Schwabing und Grünwald, macht sich als Therapeutin selbständig und schlittert in eine ernste Krise, als ihr Galeristen-Freund Ben-Luca sie mit ihrer besten Freundin, der Architektin Kata betrügt. Die kurzzeitigen…

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Philipp Winkler: Hool – Roman

Philipp Winkler: Hool – Roman

Beeindruckender und intensiver Debütroman von Gérard Otremba Sie nennen es „Match“. Die Hooligans. Wenn sie sich zu einem Kampf treffen und sich die Fresse polieren. Mit so einem „Match“ beginnt Philipp Winklers Debütroman Hool. Fünfzehn Hannoveraner Hools treffen sich mit fünfzehn Kölner Kollegen in einem Waldstück in der Nähe von Olpe. Es gewinnt das Team, von dem am Ende mehr Leute aufrecht stehen können. Es geht nicht darum, den Gegner besinnungslos, oder gar tot zu…

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Michelle Steinbeck: Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch – Roman

Michelle Steinbeck: Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch – Roman

Plakative und aufgesetzte Prosa, Therapiestunde inklusive von Gérard Otremba Der Debütroman der 1990 geborenen Schweizer Autorin Michelle Steinbeck ist mindestens befremdlich und prinzipiell ein Ärgernis. In Mein Vater war ein Mann an Land und um Wasser ein Walfisch (ein Titel, fast so lang wie der mit 150 Seiten sehr kurze Roman) spielt die in Basel und Zürich lebende Steinbeck permanent mit alptraumhaften Bildern, die den Leser abschrecken und verstört zurücklassen. Die junge Loribeth macht sich…

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Frankfurter Buchmesse 2013

Frankfurter Buchmesse 2013

Impressionen und Gedanken zur Frankfurter Buchmesse 2013 von Gérard Otremba Küsschen links, Küsschen rechts. Umarmung hier, Umarmung dort. Händeschütteln überall. Vorbeihuschende Gesichter in immer schneller werdender Abfolge. Sehen und Gesehen werden. Willkommen im jährlichen Jahrmarkt der Eitelkeiten der Buchbranche. Das große Hallo und hast du nicht gesehen.

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