Mit Rhonda, den Intergalactic Lovers und The Voyeurs auf dem Reeperbahn Festival 2014 – Konzert Review

Mit Soul, Indie-Pop-Rock und Schrammelrock endet das Reeperbahn Festival 2014

von Gérard Otremba (Beitragsfoto: Logo Reeperbahn Festival)

Es ist immer eine Qual der Wahl bei einem Festival, in der Größenordnung des Reeperbahn Festivals erst recht. Die ersten drei Tage dienten dem Entdecken mir noch unbekannter Bands und so freue ich mich am vierten und letzten Tag auf das Wiedersehen mit der belgischen Band Intergalactic Lovers in der Großen Freiheit 36.

 Melodiöser, hitverdächtiger Indie-Pop-Rock von Intergalactic Lovers

Das Konzert vom Mai in der Prinzenbar noch gut in Erinnerung, werden die damaligen positiven Eindrücke beim Auftritt auf dem Reeperbahn Festival vollauf bestätigt. Noch immer beherrscht die charismatische Sängerin Lara Chedraoui das Geschehen auf der Bühne und zusammen mit Bassist Raf De Mey, Schlagzeuger Brendan Corbey, Gitarrist Maarten Huygens und Gitarrist und Keyboarder Philip Weiß setzt sie den melodiösen Indie-Pop-Rock der Intergalactic Lovers gekonnt und ausdrucksstark in Szene. Das Quintett hat definitiv Songs mit Hitpotential anzubieten, die auch über die Grenzen Belgiens funktionieren sollten, wie die fesselnden und eingängigen Melodien von „Northern Rd.“, „Islands“, „No Regrets“ und „Obstinate Heart“ aus ihrem letzten Album Little Heavy Burdens beweisen. Eine Band, die ich nur empfehlen kann.

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Soul aus Hamburg mit Rhonda

Eine überschwängliche Empfehlung gab es an dieser Stelle im Juli für das Debütalbum Raw Love der Hamburger Formation Rhonda. Bei ihrem Reeperbahn Festival-Konzert im Gruenspan erfüllt die Soul-Band um Sängerin und Gitarristin Milo Milone die in sie gesteckten Erwartungen auch live auf der Bühne. Mit „Terrible Lie“ und „Sound Of Soda“ groovt das Quintett mächtig los und verbindet in seinem knapp 50-minütigen Set Soul, Pop, Rock’n’Roll, Funk und Blues. Während Bassist Jan Fabricius auf der Bühne zum Rock’n’Roll-Tier mutiert, versinkt Gitarrist Ben Schadow im gelassenen Stoizismus. Schlagzeuger Gunnar Riedel und Offer Stock an Orgel und Gitarre sorgen für Power und Finesse und Sängerin Milo Milone weiß ihren charmanten Gesang von kokett und lasziv bis durchdringend opulent in Szene zu setzen. Und dass Rhonda mit „That’s How I Roll“, „My Thing“ und „Camera“ die drei schönsten Songs der Platte in Folge spielt, krönt das Konzert auf dem Reeperbahn Festival. Die weitere Karriere von Rhonda behalten wir im Auge.

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Londoner Schrammelrock von The Voyeurs

Im neuen Molotow-Zuhause am Nobistor steht anschließend die englische Formation The Voyeurs auf dem Programm. Das in London beheimatete Quintett (schon wieder fünf Musiker auf der Bühne, welch ein Zufall) um Sänger und Gitarrist Charlie Boyer verschreibt sich einer Mischung aus Garagen-Schrammelrock mit Psychedelic-Touch sowie Indie-Rock mit Shoegazer-Attacken. Mit zwei Gitarren, Bass, Keyboard und Drums scheppert sich die Band eindrucksvoll durch ihr Set, es fiept und rückkoppelt sich ganz wunderprächtig, ein Rock’n’Roll wie er in den Mitt-70ern fröhliche Urstände feierte und mit Iggy Pop und Television seine Meister fand. Mit Charlie Boyer tritt ein beachtenswerter Musiker in ihre Fußstapfen, der auch bei Jonathan Richman und Steve Wynn gut aufgepasst hat.

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Und so verabschiede ich mich mit einem verdienten Tinnitus vom diesjährigen Reeperbahn Festival.

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