Meine Lieblingsalben 2017
Zu den Top-Ten-Alben des Jahres gesellen sich auch bei mir wieder zehn weitere hinzu. Trotzdem haben es ausgezeichnete Platten wie die von Bob Dylan, Nadine Fingerhut, Lydia Daher oder Noel Gallagher’s High Flying Birds nicht in die Liste der 20 besten Alben des Jahres 2017 geschafft. Es ist ein jährlich sich wiederholendes Hauen und Stechen um die Platzierungen, letztendlich entscheiden Nuancen. Und doch ist es wieder eine Bestenliste mit vielen fabelhaften Alben geworden. Viel Vergnügen mit meinen To-20-Alben des Jahres 2017 (Beitragsbild: Ron Sexsmith by Gérard Otremba).
1. Ron Sexmith: The Last Rider
Man wähnte den kanadischen Songwriter bereits bei Retriever und Carousel One auf dem Höhepunkt seiner Kunst. Doch dann kam im April dieses Jahres The Last Rider und belehrte uns eines besseren. Ein Album wie aus einem Guss, mit den schönsten, anschmiegsamsten, lieblichsten und harmonischsten Pop-Melodien, die man sich nur vorstellen kann. Ein einziger Genuss.
2. Laura Marling: Semper Femina
Die Veröffentlichung von Sexsmiths The Last Rider ist geradezu tragisch für Laura Marling, zumal die englische Songwriterin mit Semper Femina ihr bisher bestes Album herausgebracht hat. Vor zwei Jahren stand sie vor Ron Sexsmith an der Spitze meiner Albumcharts, 2017 herrschen umgekehrte Verhältnisse. Leider kann es keine zwei ersten Plätze geben, gefühlt steht sie mit diesem neuerlich Meisterwerk aber auch dort oben. Nie war sie Joni Mitchell näher.
Ein bärenstarkes Debütalbum der jungen irischen Songwriterin, sie kommt der Marling-Klasse am nächsten.
Das Londoner Trio in Hochform. Mit den schönsten Indie-Melodien zwischen Teenage Fanclub, The Beatles, und Pixies.
Eine große Abenteuerspielwiese, dieses beste Spoon-Album so far.
Soul, Heartland-Rock, Rhythm & Blues, es pulsiert und groovt allenthalben auf Little Stevens neuem Album.
Bester deutschsprachiger Indie-Pop des Jahres. Potentielle Hits wie „Ideal ist nichts“, „Tag verschenken“ oder „Du kannst so leben wie du willst“ müssten eigentlich den ganzen Tag im Radio gespielt werden und die Charts stürmen. Ein Mega-Debütalbum.
Nicht ganz so prägnant wie das letztjährige Singing Saw, aber Morby wartet immer noch mit beachtlichen Songs auf.
Das charmanteste Comeback des Jahres 2017. Tilman Rossmy läuft mit seiner Band zur alten Form auf.
Lohnenswerte sechs Jahre Wartezeit auf das ambitionierteste Album der Folk-Giganten.
11. The War On Drugs: A Deeper Understanding
Kann man sich Songs wie „Holding On“, „Pain“ oder dem elfminütigen „Thinking Of A Place“ entziehen? Nee, geht nicht.
Das aussagekräftigste und dringend nötige neue Album der Hamburger Band ist auch ihr bisher bestes.
13. Christiane Rösinger: Lieder ohne Leiden
Rösingers „Lieder ohne Leiden“ sorgen für großen Genuß.
14. Manfred Maurenbrecher: Flüchtig
1A-Liedermacherqualität.
15. Father John Misty: Pure Comedy
Mal wieder großes, ja überbordendes Kino von und mit Josh Tillman.
Bandverstärkt und ähnlich intensiv wie Ruminations.
17. Gisbert zu Knyphausen: Das Licht dieser Welt
Lange mussten wir auf eine neues Gisbert zu Knyphausen-Album warten. Auf Das Licht dieser Welt ist zu Knyphausens Musik eleganter und besser denn je.
Die neuseeländische Songwriterin bleibt auch mit Party im Fokus. Manchmal spröde, aber immer betörend.
19. Wanda: Niente
Die beste Pop-Platte des Jahres aus Österreich.
Jade Jackson ist auf dem besten Weg, die Nachfolge von Lucinda Williams anzutreten. Ihr Debütalbum ein erster Beweis.
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