Little Steven: Soulfire – Album Review

Little Stevenlive in Hamburg Fabrik 2017 by Gérard Otremba

 

Magische Soul-, R&B- und Rock’n’Roll-Momente

Little Stevens Auftritt am 23.11.2017 in der Hamburger Fabrik gehörte zweifellos zu den besten Konzerten des Jahres. Er war auf der Tour, um sein neues Album Soulfire zu promoten, das erste Little Steven-Soloalbum seit fast 20 Jahren. Langweilig ist dem 67-jährigen Steve Van Zandt in der Zwischenzeit nicht geworden, Tourneen als Gitarrist der E Street Band mit Bruce Springsteen, eine eigene Radiosendung und schauspielerische Aktivitäten in „Die Sopranos“ und „Lilyhammer“ hielten ihn auf Trab.

Sounds & Books_Little Steven_Soulfire_Cover_Universal MusicÄhnlich wie beim Konzert groovt es auch auf Soulfire, vom titelgebenden Soul-Rock-Opener bis hin zum hymnischen, ja überbordenden Closer „Ride The Night Away“. Little Stevens Begleitband, die Disciples Of Soul, fahren das große Gedeck auf. Gitarren, Schlagzeug, Bass, Piano, Orgel, Saxophone, Trompeten, Posaunen, Violinen und ein weiblicher Backgroundchor machen Soulfire zu einem großen Erlebnis. Und natürlich steckt auch ganz viel Bruce Springsteen in Soulfire, wie das himmlische, mit Fanfaren-Bläsern beginnende, zweite Stück „I’m Coming Back“ beweist. Das ist „Boss“ pur und einer der besten „The Boss“-Songs, die Springsteen nicht geschrieben hat. Mitgeschrieben hat er indes an „Love On The Wrong Side Of Town“, damals im Jahre 1977 und sofort weckt der Song wehmütige Empfindungen an die wohl beste Phase Springsteens und der E Street Band.

Mit „Blues Is My Business“ von Etta James und dem Soul-Jazz „Down And Out I New York City“ von James Brown hat Little Steven zwei heiße Cover im Köcher, der Rest sind feierliche Soul-R&B- und Rock’n’Roll-Songs wie das jubilierende „Saint Valentine’s Day“, das elegante „I Don’t Wanna Go Home“, das dramatische „Standing In The Line Of Fire“, das uns in die frühen 70er-Springsteen-Jahre katapultiert, oder das schmachtende „The City Weeps Tonight“. Das beseelte „I Saw The Light“ sowie das hingebungsvolle „Some Things Just Don’t Change“ komplettieren dieses superbe Album. Wenn schon kein neues Bruce Springsteen-Album in diesem Jahr, dann muss halt Steve Van Zandt das Zepter in die Hand nehmen.

„Soulfire“ von Little Steven ist am 19.05.2017 bei Wicked Cool Records / Universal Music erschienen (Beitragsbild by Gérard Otremba).

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