David Virelles: Gnosis – Album Review

  Zeitgenössische Musik aus Kuba   Die kubanische Musikkultur gilt als eine der reichsten weltweit. Der in Santiago de Cuba geborene und in New York lebende Pianist und Komponist David Virelles taucht tief in diese komplexe Tradition der kubanischen Musik ein – der sakralen, der weltlichen und der rituellen – und transformiert sie in seiner Musik zu etwas Neuem, bisher nie Dagewesenem. Auf „Gnosis“, im Mai 2016 in den New Yorker Avatar Studios aufgenommen und…

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Stefano Battaglia: Pelagos – Albumreview

Ungefilterte Emotionen Als gelernter klassischer Pianist machte sich Stefano Battaglia zunächst mit der Interpretation barocker Stücke einen Namen. Richtig durchgestartet ist er aber erst, seit er sich dem Jazz zugewandt hat und mit Lee Konitz, Dewey Redman, Marc Johnson, Kenny Wheeler und vielen anderen zusammengespielt hat. Sein Spiel bezieht seine Wirksamkeit aus einer Mischung aus Reduktion und Akzentuierung. Seit 2003 nimmt Battaglia nun für ECM auf. Sein neuestes Album „Pelagos“ – ein Mitschnitt seines 2016er…

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Björn Meyer: Provenance – Album Review

  Anleitung zum Müßiggang Dave Holland, Barre Phillips, Miroslav Vitouš: Es haben schon mehrere Bassisten ein Solo-Album bei ECM Records veröffentlicht. Der Schwede Björn Meyer aber ist der erste, der ein Solo-Album mit einem elektrischen Bass eingespielt hat. „Provenance“ heißt es, enthält zwölf Titel und ist ein Vorstoß auf bisher unentdecktes Terrain. Dass Meyer, der inzwischen in der Schweiz lebt, seinem Instrument ungeahnte Klänge entlocken kann, weiß man seit seinen Aufnahmen mit Anouar Brahem, Johann…

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Gary Peacock Trio: Tangents – Albumreview

  Gary Peacock lässt seinen Bass wieder singen Gary Peacock hat dem Bass im Jazz eine neue Rolle verliehen. Ohne ihn von seiner Funktion als Rhythmusinstrument zu befreien hat er ihm stets ein melodiöses Mitspielen erlaubt, ihn geöffnet für den lyrischen Ausdruck. Mit dieser Spielweise hat er sich schnell einen Namen gemacht und viele Formationen bereichert. In den letzten Jahren brillierte er vor allem im Trio von Keith Jarrett, wo er an der Seite von…

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Stephan Micus: Inland Sea – Album Review

  Erfrischende und inspirierende Musik mit außergewöhnlichen Instrumenten Es ist sein 22. Album für ECM Records. Damit dürfte Stephan Micus inzwischen Rekordhalter in dieser Disziplin sein. Dass er es immer wieder schafft, sich neue Konzepte und Sounds abzuringen und seine Hörer zu überraschen, liegt auch an der Reiseleidenschaft. Seit 48 Jahren erkundet er die Welt, sammelt und studiert Musikinstrumente und schafft mit ihnen neue Musik. Mit „Inland Sea“ nimmt der Multiinstrumentalist seine Hörer diesmal auf…

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Vijay Iyer Sextet: Far From Over – Album Review

  Ein Geniestreich des amerikanischen Jazz-Pianisten Vijay Iyer Unter den zahlreichen Jazz-Pianisten, die in den letzten Jahren auf den Markt drängten, ist Vijay Iyer der aufregendste. Der 45-jährige Amerikaner mit indischen Wurzeln wandert zwischen klassischem Jazz, Avantgarde, Pop und Groove und baut auch Elemente indischer Musik mit ein. Seit 2014 veröffentlicht Iyer seine Werke auf ECM. Vier Alben sind seither entstanden – eines mit einem Streichquartett, eines mit dem International Contemporary Ensemble, ein weiteres in…

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Alice Cooper: Paranormal – Album Review

Keine normale, aber eine sehr erfreuliche neue Alice Cooper-Platte   Laut Duden bezeichnet das Adjektiv „paranormal“ etwas nicht auf natürliche Weise Erklärbares oder Übersinnliches. Alice Cooper hat in seiner Karriere immer gerne mit Paranormalität gespielt. Immerhin hat er sich auf der Bühne hundertfach enthaupten lassen und ist wieder auferstanden. Vielleicht wurde Coopers Musik gerade wegen solcher Spielereien nie so richtig ernst genommen. Dabei hat er gleich ein halbes Dutzend großer Glam- bzw. Hardrockplatten veröffentlicht. Auch…

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Roscoe Mitchell: Bells For The South Side – Album Review

  Improvisierte Disziplin Mit „ambitioniert“ ist die Arbeit von Roscoe Mitchell noch harmlos beschrieben. Der Saxofonist (Alt-, Tenor- Sopran- und Bariton) ist einer der Pioniere des Jazz, ein ewig Suchender, der sich an Formen und Vorgaben nie gehalten hat. Vor allem seine Releases mit dem „Art Ensemble“ haben ihm einen hervorragenden Ruf als Erneuerer der Musik eingebracht. So lag es auf der Hand, dass die Kuratoren des Chicago Museum Of Contemporary Art für ihre Ausstellung…

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Bill Frisell & Thomas Morgan: Small Town – Album Review

Ein entschleunigter Volltreffer Jim Hall & Ron Carter, Pat Metheny & Charlie Haden, Joe Pass & Niels-Henning Orsted Pedersen: Die Liste der Gitarre/Bass-Duo-Alben im Jazz ist prominent besetzt, aber erstaunlich kurz. Auch Bill Frisell hat in seiner an Experimenten so reichen Karriere bislang kein reines Duett-Album mit einem Bassisten eingespielt. „Small Town“ ist also auch für den 67-Jährigen Neuland. Gemeinsam mit Thomas Morgan, der bereits für Größen wie Tomasz Stanko, Jakob Bro, David Virelles und…

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Dominic Miller: Silent Light – Album Review

Leise ins Licht Den meisten ist Dominic Miller kein Begriff. Dabei haben sie ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit schon im Konzert gesehen oder zumindest gehört. Denn der 57-jährige Gitarrist hat in seiner illustren Karriere bereits für so unterschiedliche Größen wie Bryan Adams, die Backstreet Boys, Peter Gabriel, Paul Simon, Placido Domingo oder Rod Stewart gespielt. Von ihm stammt sowohl das Intro zu „You Say It Best“ von Ronan Keating als auch das Intro zu „Shape Of…

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