Staring Girl live in Hamburg 2018 – Konzertreview

Staring Girl live in Hamburg 2018 Knust by Gérard Otremba

Staring Girl stellen ihr neues Album In einem Bild live im Hamburger Knust vor

Das Warten hat ein Ende. Am kommenden Freitag, 20.04.2018, erscheint endlich das neue Album der Hamburger Band Staring Girl. Einige Songs ihres neuen Albums In einem Bild spielte das Quintett bereits beim letzten Auftritt im Hamburger Knust im September 2016, zu einer Zeit, als Staring Girl mit den Aufnahmen für den Longplayer beschäftigt waren. Am Sonntag, 15.04.2018 präsentierten Staring Girl nun vor zahlreichen Gästen im Hamburger Knust vorab das gesamte, bei Kombüse Schallerzeugnisse, dem Label der Hamburger Küchensessions, erscheinende Album.

Wie schon 2016 trat die als Bassistin der Band Torpus & The Art Directors bekannte Musikerin Jenny Apelmo mit ihrem Projekt Felicia Försvann als Support von Staring Girl im Knust auf. Neben dem damals bereits zu Band gehörenden Schlagzeuger Robert Weitkamp sind nun auch Keyboarder, Gitarrist und Trompeter Julian Muldoon (auch bekannt als ein Part von Sarah and Julian) sowie Gitarrist Andreas Kretschmer Mitglieder von Felicia Försvann. Neue Begleitmusiker also für die aus Göteborg stammende Jenny Apelmo, aber das Händchen für feinfühlige Melodien ist geblieben. Ihre überaus angenehm zu hörende Stimme trägt die Kompositionen, ob sie sich nun allein an der akustischen Gitarre im am selben Tag noch fertiggestellten „From Now On“ begleitet, oder in den Bandgroove von „Waiting For June“ verfällt. Felicia Försvann bieten liebreizenden und charmanten Folk-Pop, mit dem sie das Knust-Publikum schnell um den Finger wickeln.

Für Robert Weitkamp (von Jenny Apelmo als „dieser lustige und geile Typ“ bezeichnet) folgt nur eine kurze Pause, denn kurz von 21 Uhr betritt er in seiner Funktion als Schlagzeuger von Staring Girl als erster wieder die Bühne des Knust. Gemeinsam mit Sänger, Texter und Gitarrist Steffen Nibbe, Bassist Frenzy Suhr, Gitarrist Jens Fricke und Keyboarder und Gitarrist Gunnar Ennen spielen sich Staring Girl mit „Die guten Gedanken“ warm, bevor sie das komplette neue Album In einem Bild aufführen. Staring Girl unterbrechen die Reihenfolge lediglich kurz vor Schluss, um den Song „Auf dem Weg zu mir nach Haus“, wie „Die guten Gedanken“ vom Debütalbum Sieben Stunden und 40 Minuten, im neuen Gewand, also „biestiger“ und als Folk-Rock-Noir zu spielen. Den eigentlich an dieser Stelle gehörenden  Track „Viertel vor nichts“ hebt sich das Quintett als Zugabe auf.

Es ist ein älterer Song, der es als langsame Version auf das neue Album schaffte, live indes in der treibenden Country-Rock-Fassung geboten wird, in der Gunnar Ennen seine Lapsteel-Künste hervorheben kann. Kurz davor begeisterte er bereits mit einem atemberaubenden Gitarrensolo während „Schwarz zu weiß“, dem überragenden Abschlusssong von In einem Bild, der Wilco und Neil Young vereint. Die Fans im Hamburger Knust konnten sich also während dieses Vorab-Release-Konzertes von der Qualität der Americana-Indie-Folk-Rock-Singer-Songwriter-Komposition von Staring Girl überzeugen, auf die wir bei Sounds & Books im Verlauf dieser Woche noch ausführlich mit einer Albumreview zurückkommen werden. Denn es befinden sich diverse starke Songs auf der Platte In einem Bild.

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