Buzzy Lee: Spoiled Love – Albumreview

Buzzy Lee Pressefoto Future Classic

Das Debütalbum von Buzzy Lee klingt nice und auf frische Art angenehm

Und noch ein Debütalbum einer famosen Songwriterin, das eigentlich gar keines ist. Wie auch ihre in dieser Woche reüssierenden Kolleginnen Arlo Parks, Celeste oder Anna B Savage hat die US-Amerikanerin aus der Filmmetropole LA bereits so einige Kleinformate produziert; so zum Beispiel mit ihrem Bruder Theo Indie-Folk unter dem Namen Wardell oder mit ihrem Kommilitonen Nicolas Jaar ein paar Songs unter dem Namen Just Friends, darunter ein Cover des Leonard Cohen-Songs „Avalanche“. Jaar ist inzwischen bekannt als ein innovativer Komponist, Produzent sowie Musiker von Weltrang, seine Kooperationen mit u.a. Dave Harrington als Darkside (neues Album kann dieses Jahr erwartet werden), FKA Twigs oder Cat Power sind genauso zu empfehlen wie seine Solowerke.

Ambient, Futur-R&B und lässige Pianosounds

Buzzy Lee Spoiled Love Cover Future Classic

Seiner Freundin Buzzy Lee griff er nach der Zusammenarbeit bei ihrer EP „Facepaint“ (2018) nun wieder unter die Arme. Lee sowie Jaar igelten sich nach dieser Veröffentlichung in einem Studio in Norditalien ein und fingen an, den neuen Songs Gestalt zu verleihen. Lees Stimme – zart, aber nicht fragil – säuselt dabei über mehr oder weniger verklausulierte Beziehungserfahrungen der Dreißigjährigen, anmutig wie kraftvoll, immer dabei hinreißend anzuhören. „Eine der schönsten Pop-Stimmen der Gegenwart“, schreibt der deutsche Rolling Stone dazu in seiner aktuellen Ausgabe. Der Klangteppich streift dabei von Ambientsounds über smoothen Future-R&B, touchiert bei „Strange Town“ so nah den Stampf-Rock, dass es gerade noch als originell durchgeht und addiert zunehmend lässige Pianosounds, die solo auch in verräucherte Bars passen würden.

Das Alias Buzzy Lee

Klingt alles nice und auf frische Art angenehm, beeindruckt aber im direkten Vergleich etwas weniger als einige der diese Woche ebenfalls veröffentlichenden Mitbewerber:Innen. Dass Buzzy Lee ein Alias benutzt, damit ihr richtiger Name nicht aus den falschen Gründen zu viele Türen öffnet, ist dabei äußerst respektabel. Blöd nur, dass trotzdem in jedem Bericht vermerkt wurde (außer in diesem) von welcher Familie sich Lee versucht zu emanzipieren. Für reinen Familien-Fame jedoch ist dieses Album viel zu gut.

„Spoiled Love“ von Buzzy Lee erscheint am 29.01.2021 bei Future Classic. (Beitragsbild: Pressefoto)

Unterstützen Sie Sounds & Books

Auch hinter einem Online-Magazin steckt journalistische Arbeit. Diese bieten wir bei Sounds & Books nach wie vor kostenfrei an.
Um den Zustand zukünftig ebenfalls gewährleisten zu können, bitten wir unsere Leserinnen und Leser um finanzielle Unterstützung.

Wenn Sie unsere Artikel gerne lesen, würden wir uns über einen regelmäßigen Beitrag sehr freuen.

Spenden Sie direkt über PayPal oder via Überweisung.

Herzlichen Dank!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben