Celeste: Not Your Muse – Albumreview

Celeste by Alessandro Raimondo

Die britische Soul-Sängerin Celeste verzaubert mit ihrem Debütalbum „Not Your Muse“

Als Celeste bei ihrem Auftritt im Imperial Theater auf dem Reeperbahn Festival 2019 (Sounds & Books berichtete) das Publikum zu Standing Ovations riss, wurde das Potential der britischen Soul-Sängerin wohl jedem im Raum schnell bewußt. Das Potential, nicht nur extrem elegante Soul-Songs zum Vortrage bringen zu können, sondern mit ihnen schon recht bald auch größere Locations füllen zu können. Darauf müssen wir coronabedingt nun leider länger warten als uns allen lieb ist, aber nach einigen von Sounds & Books teilweise auch als Songs des Tages vorgestellten Singles erscheint nun knapp siebzehn Monate nach dem mitreißenden Auftritt beim Reeperbahn Festival das Debütalbum der 26-Jährigen.

Markerschütternde Intimität und Euphorie

Celeste Not Your Muse Cover Universal Music

„Not Your Muse“ heißt das gute Teil und enthält insgesamt zwölf Songs. Die markerschütternde Intimität, die bereits beim eben erwähnten Konzert nachhaltig wirkte, steht im Mittelpunkt des ruhigen Beginns mit „Ideal Woman“ und dem damals schon gesungenen „Strange“. Während bei „Ideal Woman“ ein zartes Gitarrenspiel sowie ein gelegentlich auftauchendes Schlagzeug die Vocals umgarnen, sind es Piano und dezente Streicher, die „Strange“ nebst Text („Isn’t it strange? How people can change /  From strangers to friends / Friends into lovers / And strangers again“) zu einer tieftraurigen und schwermütigen Angelegenheit werden lassen. Band- und bläserverstärkt, mit Grandezza und Euphorieschub tendiert „Tonight Tonight“ Richtung James-Bond-Soundtrack und auch das vorab veröffentlichte „Stop This Flame“ glänzt mit Hymnenhaftigkeit. Bewegende und betörende Musik.

Celeste ruft ihr ganzes Potential ab

Celeste ruft ihr ganzes Potential in Soul, Blues, Gospel, R&B und Pop ab und tritt scheinbar mühelos in die Fußstapfen von Amy Winehouse, Shirley Bassey und Aretha Franklin. Mitreißend und die Welt umarmend in „Tell Me Something I Don’t Know“, schwebend im orchestralen Titelsong „Not Your Muse“ und mit Stimmakrobatik in „Beloved“. Das geschmeidige, edle und trotz Bandvollmodus unsagbar melancholische „Love Is Back“ gehört zweifellos zu den stärksten Soul-Songs seit dem Ableben von Amy Winehouse. Die Qualität der Arrangements und Celestes Stimme verblüffen von Song zu Song neu. Jeder Track sticht heraus und alle verwandeln das Album zu einem kostbaren Juwel. Auf das nächste Konzert müssen wir uns noch ein paar Monate gedulden, doch irgendwann sehen wir Celeste in den großen Hallen wieder. Ganz bestimmt.

„Not Your Muse“ von Celeste erscheint am 29.01.2021 bei Universal Music. (Beitragsbild von Alessandro Raimondo)  

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