Razorlight: Olympus Sleeping – Albumreview

Razorlight by Andy Hughes

Ein entfesseltes Comeback-Album von Razorlight

Man hätte nicht mehr wirklich gedacht, dass sich Razorlight noch einmal zurückmelden. Zehn Jahre nach Slipway Fires, das genauso wie die Single „Wire To Wire“ vordere Platzierungen in den Top-Ten der deutschen sowie den UK-Charts erreichte, veröffentlicht die britische Band um Sänger und Gitarrist Johnny Borrell (einst Bassist bei den Libertines) ihr viertes Album Olympus Sleeping. Die Pause sowie diverse Umbesetzungen in der Band scheinen Razorlight gut getan zu haben.

Neue Razorlight-Höhenflüge

Razorlight Olympus Sleeping Cover Atlantic Culture Records BelieveJedenfalls schwingt sich Borrell wieder zu neuen Höhenflügen auf und lässt die Platte gar mit einem Satz von Adam Green („Genie, it’s Aladin – print me a Razorlight album that doesn’t totally suck“) beginnen, um dann mit dem entfesselten „Got To Let The Good Times Back Into Your Life“ ins Album einzusteigen. Mit diesem urigen Indie-Rock-Britpop schlagen Razorlight den Brückenschlag in die frühen Nullerjahre und huldigen en passant dem Garagen-Pop-Rock der Sixties. Auch anschließend machen Johnny Borrell & Co. so ziemlich alles richtig. „Razorchild“ hat den ultimativen Drum-Bass-Groove und unverschämt viel Popappeal, der einen in Verzückung versetzt. Zwischen T-Rex, Iggy Pop und The Smiths bewegt sich „Brighton Pier“, während das rotzige „Good Night“ mit seiner Punkattitüde orkanartig in eineinhalb Minuten über uns hereinbricht.

Losgelöst und voller Euphorie

In der aktuellen Single „Carry Yourself“ indes frönen die Briten einem enthusiastischen Indie-Disco-Power-Pop mit Hitpotential, das man auch dem umwerfenden „Japanrock“ nicht absprechen kann. „It’s only Rock’n’Roll, but I like it“. Dieses Album zündet an vielen Stellen. In „Midsummer Girl“ vereinen Razorlight die Specials, Bloc Party und Mando Diao, losgelöst und voller Euphorie. Nur bei zwei Songs („Iceman“, „No Answers“) drosseln die Herren das Tempo, doch der hier bereits als Song des Tages vorgestellte Titeltrack „Olympus Sleeping“, sowie „Sorry?“ und der Closer „City Of Women“ reihen sich wiederum in den Reigen dieser vielen überwältigenden, vor Spielfreude nur so strotzenden Songs ein. Vielleicht das Comeback-Album des Jahres.

„Olympus Sleeping“ von Razorlight erscheint am 26.10.2018 bei Atlantic Culture Records / Believe Digital (Beitragsbild by Andy Hughes).

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