Jeff The Brotherhood: Zone – Album Review

Geschwisterliebe

von Sebastian Meißner

70s Hardrock, 80s Punk, 90s Grunge und eine Prise Pop-Melodien: Der Soundcocktail von Jeff The Brotherhood aus Nashville ist vielfältig im Geschmack. Seit 2001 begeistern die Brüder Jake und Jamin Orall damit eine kleine, aber glückliche Fangemeinde. Auch mit dem neuen Album „Zone“ wird die Band wohl kaum den Sprung auf die ganz großen Bühnen schaffen. Nicht, dass die Songs der Platte die Anerkennung nicht verdient hätten. Im Gegenteil: „Zone“, das von Colin Dupuis (Steve Earle, Dr. John, Spanish Gold) aufgenommen und koproduziert wurde, ist durchweg fantastisch. Voller Songs, die etwas bedeuten, etwas zu sagen und etwas zu geben haben. Aber der Sound von Jeff The Brotherhood ist einfach zu sperrig, zu fordernd und zu unbequem, um massenkompatibel zu sein. Vielleicht ist das aber auch gut so.

Die Band beschreibt „Zone“ als dritten Teil ihrer spirituellen Trilogie, die mit den Alben „Heavy Days“ (2009) und „We Are The Champions“ (2011) begann. Noch einmal zieht die Band alle Register. „Energy“ ist ein fauchendes Monster, das mit dem Kontrast aus schnell und langsam, bzw. laut und leise spielt. Die erste Single-Auskopplung „Punishment“ dagegen ist eine Grunge-Hymne erster Güte. „Roachin'“ wiederum, gesungen von Bully-Sängerin Alicia Bognanno, klingt wie ein verlorenes Demo der frühen PJ Harvey. Ganz anders das ruhige „Ox“, das Lagerfeuer-Romantik mit dem Gefühl eines Acid-Trips paart. Schön ist auch der Closer „Portugal“, das fast vier Minuten lang Anlauf nimmt, bevor es in einem Feuerwerk-Finale mündet. Keine Frage: „Zone“ gehört eindeutig zu den besseren der eh immer famosen Alben dieser Band. Im 15. Jahr ihres Bestehens sind Jeff The Brotherhood zu einer Institution im Garagen-Rock gereift. „Zone“ ist dafür der beste Beleg.

„Zone“ von Jeff The Brotherhood ist am 12.08.2016 bei Dine Alone / Universal erschienen.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Soundcloud zu laden.

Inhalt laden

Kommentar schreiben