The toten Crackhuren im Kofferraum: Jobcenterfotzen
Verfasst am
Neuen Album von The toten Crackhuren im Kofferraum erscheint im Februar 2019
Mit „Jobcenterfotzen“, dem heutigen Song des Tages bei Sounds & Books, kündigen The toten Crackhuren im Kofferraum ihr neues Album „bitchlifecrisis“ an, das am 01.02.2019 erscheinen wird. „Jobcenterfotzen“ is das erste Lebenszeichen der Berliner Frauencombo (und nach eigenem Verständnis mehr Selbsthilfegruppe und psychosoziales Experiment) nach fünf Jahren, als ihr damals zweites Album Mama ich blute erschien. Ihrem NDW-Electro-Rap-Punk sind sich die Crackhuren treu geblieben und das Wort „Fotzen“ ist in diesem Fall dem bayrischen Idiom entnommen und bedeutet so viel wie „Goschn“, was der Empörung und Radikalität keinen Abbruch tut. Viel Vergnügen mit „Jobcenterfotzen“ von The toten Crackhuren im Kofferraum (Beitragsbild von Jonathan Göpfert). Weitere Infos sind auf der Facebook-Seite der Band erhältlich.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Jahrgang 1969. Selbständiger Journalist und als Chefredakteur verantwortlich für den Inhalt von Sounds & Books. Muss mit Sounds & Books Geld verdienen, um seine Miete bezahlen zu können. Begann seine journalistische Karriere in den 90ern für die Frankfurter Musikzeitschrift Kick’n’Roll, bevor er einige Jahre als freier Mitarbeiter für die Frankfurter Rundschau tätig war. Seit 2010 Online-Veröffentlichungen. Rezensent beim Rolling Stone-Magazin. Autor der Schriften „Die geheimen Aufzeichnungen des Buchhändlers“ sowie „Ein weiterer Tag im Leben des Buchhändlers". Großer Bewunderer der Musik von The Beatles, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Neil Young, Van Morrison, Wilco, Nick Cave und Element Of Crime. Sympathisant des FC St. Pauli, Marathonläufer. Lebensmotto: „Rock’n’Roll Can Never Die“.
Kommentar dem Intratnet der Bundesagentur für Arbeit entnommen:
Tote Crackhuren im Kofferraum: Jobcentersong
Ist das Kunst oder kann das weg?
27.11.2018
Elektrobeats und krass-gemeine Texte. Und eine Musikkarriere, die müde vor sich hin dümpelt. Jahrelang war die Berliner Band „The toten Crackhuren im Kofferraum“ abgetaucht. Jetzt sind sie wieder auferstanden und melden sich mit dem „Jobcentersong“ zurück, in dem sie meilenweit unter die Gürtellinie zielen. BA aktuell fragt: Ist das Kunst oder kann das weg?
T. C. H. I. K..: Sprung in der Platte?
Wenn die Musikkarriere knickt, muss man sich was einfallen lassen, dachten sich wohl „The toten Crackhuren im Kofferraum“. Was dabei herauskam, ist ein Jobcenter-Song mit Hardcore-Text, den wir hier lieber nicht zitieren möchten.
Hässlich – aber kein Grund, die Anwaltskeule zu schwingen. Künstlerische Freiheit ist ein dehnbarer Begriff. Und jede Publicity würde genau das bewirken, worauf die krawallige Provokation abzielt: Aufmerksamkeit für das erhoffte Comeback. Der augenscheinliche Versuch des Hühner-, Pardon, Hurenhaufens, den lahmenden Verkauf seiner Musikerzeugnisse mit Prolo-Lyrik anzukurbeln.
Vorm Kadi hätten die Krawall-Chanteusen ohnehin ein hieb- und stichfestes Alibi für den fragwürdigen Song. Etwa so: „Wir sind doch schon tot – und über Tote darf man nichts Schlechtes sagen.“ Oder: „Mildernde Umstände bitte! Wir sind auf Dope!“ Vielleicht auch: „Im Kofferraum war’s stockfinster!“ Songschreiben in Umnachtung. Das wär eine Erklärung.
Und eins muss man den Anarcho-Proleten-Riot-Grrrls ja lassen: an Selbstironie respektive Selbsterkenntnis mangelt es der Band nun wirklich nicht.
„Bitchlifecrisis“ ist der Titel des neuen Albums. Und schon beim Debut bekannten die Crackies freimütig: „Wir sind keine Band, wir sind ne Selbsthilfegruppe“. Ah ja…
Ist das Kunst, oder kann das weg? Kann weg, meinen wir!
BA aktuell wünscht fürs nächste Album unfallfreie Fahrt ohne Kollateralschäden.
Sonst lasst den Kofferraumdeckel lieber zu, Mädels!
Kommentar dem Intratnet der Bundesagentur für Arbeit entnommen:
Tote Crackhuren im Kofferraum: Jobcentersong
Ist das Kunst oder kann das weg?
27.11.2018
Elektrobeats und krass-gemeine Texte. Und eine Musikkarriere, die müde vor sich hin dümpelt. Jahrelang war die Berliner Band „The toten Crackhuren im Kofferraum“ abgetaucht. Jetzt sind sie wieder auferstanden und melden sich mit dem „Jobcentersong“ zurück, in dem sie meilenweit unter die Gürtellinie zielen. BA aktuell fragt: Ist das Kunst oder kann das weg?
T. C. H. I. K..: Sprung in der Platte?
Wenn die Musikkarriere knickt, muss man sich was einfallen lassen, dachten sich wohl „The toten Crackhuren im Kofferraum“. Was dabei herauskam, ist ein Jobcenter-Song mit Hardcore-Text, den wir hier lieber nicht zitieren möchten.
Hässlich – aber kein Grund, die Anwaltskeule zu schwingen. Künstlerische Freiheit ist ein dehnbarer Begriff. Und jede Publicity würde genau das bewirken, worauf die krawallige Provokation abzielt: Aufmerksamkeit für das erhoffte Comeback. Der augenscheinliche Versuch des Hühner-, Pardon, Hurenhaufens, den lahmenden Verkauf seiner Musikerzeugnisse mit Prolo-Lyrik anzukurbeln.
Vorm Kadi hätten die Krawall-Chanteusen ohnehin ein hieb- und stichfestes Alibi für den fragwürdigen Song. Etwa so: „Wir sind doch schon tot – und über Tote darf man nichts Schlechtes sagen.“ Oder: „Mildernde Umstände bitte! Wir sind auf Dope!“ Vielleicht auch: „Im Kofferraum war’s stockfinster!“ Songschreiben in Umnachtung. Das wär eine Erklärung.
Und eins muss man den Anarcho-Proleten-Riot-Grrrls ja lassen: an Selbstironie respektive Selbsterkenntnis mangelt es der Band nun wirklich nicht.
„Bitchlifecrisis“ ist der Titel des neuen Albums. Und schon beim Debut bekannten die Crackies freimütig: „Wir sind keine Band, wir sind ne Selbsthilfegruppe“. Ah ja…
Ist das Kunst, oder kann das weg? Kann weg, meinen wir!
BA aktuell wünscht fürs nächste Album unfallfreie Fahrt ohne Kollateralschäden.
Sonst lasst den Kofferraumdeckel lieber zu, Mädels!
Andrea Nordbrink, BA aktuell