Gerry Cinnamon: Erratic Cinematic

Gerry Cinnamon by Paul Gallagher

Gerry Cinnamon auf den Spuren von Billy Bragg

Im UK hat es Gerry Cinnamon mittlerweile zum Kult-Star gebracht. Der schottische Songwriter stieg ganz ohne PR-Maschinerie, aber mit Hilfe von Sozialen Medien in diesen Status auf. Einen Namen gemacht sich der 1985 geborene Gerry Cinnamon indes mit seinen außergewöhnlichen Live-Auftritten, die Verbreitung der News via Social Media als neue Mundpropaganda verlief fast zwangsläufig. So waren seine Ein-Mann-Shows in Schottland, Irland und England zuletzt in wenigen Minuten ausverkauft und seine Fans zeigen sich jederzeit textsicher, wie einige Live-Aufnahmen im Netz beweisen. Gerry Cinnamon ist begeistert ob der Entwicklung: „Es bedeutet, dass jeder Mensch, der zu meinen Konzerten kommt, aufgrund seiner Liebe zu meinen Songs kommt. Und genau das zeigt sich auch. Von dem Moment, wo die Türen aufgehen, fängt das gesamte Gebäude an zu wackeln. Es ist ein verrücktes Gefühl, wenn die Masse jedes einzelne Wort mitsingt“.

Gerry Cinnamon und seine Langzeit-Hymne „Sometimes“

Gerry Cinnamon Erratic Cinematic Cover Kobalt

Gerry Cinnamons selbstproduziertes Album „Erratic Cinematic“ erreichte kurz nach der digitalen Veröffentlichung die Spitze der iTunes-Charts, physisch ist sein Debüt kurz vor seinen drei Konzerten in Berlin, Köln und Hamburg nun auch in Deutschland erschienen. „Erratic Cinematic“ versammelt neun Songs (einige längst virale Hits), die die auf Konzerten ausbrechende Fan-Euphorie nachvollziehen lässt. Viel mehr als Cinnamons Gesang, seine akustische Gitarre, Mundharmonika sowie ein paar Drumparts sind darauf nicht zu vernehmen, aber in ihrer Verdichtung erinnern die Songs natürlich schnell an den großartigen Billy Bragg. Mit dem Smasher „Sometimes“ – ein Song aus der frühen Schaffensphase Cinnamons als Frontmann der Band The Cinnamons, deren Namen er für seine Solokarriere adoptierte, eigentlich heißt er Gerry Crosbie – der mit seinem untrüglichen Gitarren-Schlagzeug-Groove für eine Langzeit-Hymne taugt.

Cinnamons Liebe zu britischen Bands

Für „Lullaby“ leiht sich Cinnamon den Rhythmus von „Let’s Stick Together“ und „Belter“ beginnt fast wie „Angie“ von den Rolling Stones. Seine Liebe für weitere britische Bands wie Oasis oder The Beatles scheint immer wieder durch und von seinen privat-politischen Songs ragen noch „Fortune Favours“, der Titeltrack sowie das mit liebreizenden Gitarrenakkorden versehene „Diamonds In The Mud“ und das schwer im Billy-Bragg-Folk-Stil gehaltene „War TV“ heraus. Der Hype um Gerry Cinnamon sollte nun auch bald Deutschland erreichen. Und, by the way, die Ikonographie des Albumcovers ähnelt verblüffend er einst bei Zweitausendeins erschienenen 4CD-Box des chilenischen Musikers Victor Jara.

„Erratic Cinematic“ von Gerry Cinnamon ist am 19.04.2019 bei Kobalt / AWAL erschienen (Beitragsbild von Paul Gallagher.

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