Allah-Las: Zuma 85

Allah-Las Pressefoto Innovative Leisure

Eine Zeitreise in die späten 60er und frühen 70er Jahre ermöglicht das neue Album der US-Psych-Pop-Band Allah-Las. „Zuma 85“ lullt auf charmante Weise ein.

von Werner Herpell

Sie wollen doch nur spielen: Das dachte sicher nicht nur der Schreiber dieser Zeilen, als vor einigen Jahren von einem mutmaßlich geplanten Islamisten-Angriff auf ein Konzert der US-Rockgruppe Allah-Las in Rotterdam zu lesen war. Der Bandname hatte wohl einige „Gotteskrieger“ so auf die Palme gebracht, dass sie gegen diese „Respektlosigkeit“ mit Gewalt vorgehen wollten – dabei ist doch kaum etwas versöhnlicher und harmloser als die Lieder des Quartetts aus Los Angeles.

Der ewige „Summer of Love“

Allah-Las Zuma 85 Cover

Der legendäre „Summer of Love“ des Jahres

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1967 schwingt nämlich immer mit in den seit 2012 regelmäßig veröffentlichten Alben der Allah-Las. Das ist auch auf ihrem neuen Werk „Zuma 85“ nicht anders, das ähnlich wie etwa bei den britischen Geistesverwandten The Coral Einflüsse von Sixties-Psychedelia-Pop, Westcoast-Folkrock und Glam zu einer durchaus schmackhaften Mixtur zusammenrührt – irgendwo zwischen Kinks, Beatles, Zombies, Yardbirds und Arthur Lee & Love.

Wobei diesmal, beispielsweise im Track „Hadal Zone“ und im ebenfalls instrumentalen Titelstück, Krautrock- und Ambient-Sphärenklänge hinzukommen, die bei dem Berliner Electronic-Music-Pionier Manuel Göttsching (Ash Ra Tempel) und den Münchner Schrägtönern Popol Vuh entlehnt sein sollen. „Zeitgemäß“ klingt das natürlich auch weiterhin nicht, aber immer noch und immer wieder auf charmante Weise retro (der Closer „The Fall“ ist sogar eine ganz unverblümte Hommage an die „Fab Four“). Nette nostalgische Kiffermusik, die man aber auch ganz ohne Joint genießen kann.

Alle mal entspannen mit den Allah-Las

„Zuma 85“ ist der Nachfolger der allesamt positiv aufgenommenen Alben „Allah-Las“ (2012), „Worship The Sun“ (2014), „Calico Reviews“ (2016) und „LAHS“ (2019). Die Pandemie konnte die Kreativität von Matthew Correia, Spencer Dunham, Miles Michaud und Pedrum Siadatian nicht lange hemmen, so dass die Band bald mit Co-Produzent Jeremy Harris (Devendra Banhart, Ty Segall) ein kalifornisches Studio enterte, um neue Songs aufzunehmen, die von Jarvis Taveniere (Woods, Purple Mountains) gemixt wurden. Das Ergebnis klingt erwartbar sonnig und freundlich – also bitte alle mal entspannen!

Das Album „Zuma 85“ von den Allah-Las erscheint am 13.10.2023 bei Innovative Leisure. (Beitragsbild: Pressefoto)

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