Adult Mom: Driver – Sehnsüchtiger Indie-Pop

Adult Mum by Daniel Dorsa

Klassisch geprägtes Singer-Songwritertum trifft auf sehnsüchtigen Indie-Pop: zehn wunderbare neue Songs von Adult Mom

2012 begann Stevie Knipe, alias Adult Mom, ihre Karriere mit der EP „Bedroom Recordings“. Neun Jahre später ist die amerikanische Songwriterin bei ihrem dritten Album angekommen und das einstige Solo-Projekt ist zu einem Bandgefüge gewachsen. Für die Aufnahmen von „Driver“ standen Knipe Allegra Eidinger an der Gitarre, Olivia Battell an Drums und Perkussion sowie Kyle Pulley am Bass zur Seite. Darüber hinaus brachten sich Zena Kay bei „Passanger“ und „Frost“ an der Pedal Steel und Luke Volkert an Synthesizer bei „Sober“ sowie Kylie Lotz, Emma Witmer und Ava Mirzadegan an den Backing Vocals ein.

Adult Mom zeigt sich heiter-selbstironisch

Adult Mom Driver Albumcover Epitaph

Das von Knipe und Pulley im Headroom-Studio in Philadelphia produzierte Album enthält zehn Songs, auf denen sich die Sängerin und Texterin mit den drängenden Fragen nach der Coming-Of-Age-Phase von Mittzwanzigern. Beziehungen spielen eine Hauptrolle und natürlich die Suche nach Antworten auf die alte Frage: Was nun? Knipe gewährt uns intime Einblicke in ihre queere Welt und zeigte sich dabei, wie in „Sober“, auch von einer heiter-selbstironischen Seite („And the only thing that I’ve done/ this month is drink beer and masturbate/ and ignore phone calls from you”). „Sober“ basiert auf einem Synth- und Drumcomputer-Rhythmus, eine hübsche, sehr melancholische Melodie entwickelt sich, die mit dem Zufügen weiterer Instrumente zu ähnlichem Glanz wächst wie alle anderen Songs.

Für Fans von Alanis Morissette, The Cranberries und Jenny Lewis

Bittersüß und strahlend sind Tracks und Arrangements auf „Driver“. Und leider alle viel zu kurz, den nach einer knappen halben Stunde ist das Vergnügen schon wieder vorbei. Aber es ist ein großes Vergnügen, jedenfalls für alle, die die Schönheit diverser Songs von Alanis Morissette, The Cranberries sowie Jenny Lewis (und ihrer früheren Band Rilo Kiley) erkennt. Sehnsüchtiger Indie-Pop trifft auf klassisch geprägtes Singer-Songwritertum mit Ausflügen in den Country-Folk-Rock-Bereich. Catchy Up-Tempo-Songs wie „Wisconsin“ und „Checking Up“ gehören genauso zu den Album-Highlights  wie die countryesk-folkige Opener-Ballade „Passenger“, das sich mächtig schüttelnde „Breathing“, das schillernde „Berlin“ oder das traumhafte „Dancing“. Mit „Driver“ ist Adult Mom ein echter Überraschungscoup gelungen.

„Driver“ von Adult Mom erscheint am 05.03.2021 bei Epitaph / Indigo. (Beitragsbild von Daniel Dorsa)

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