Erfrischender Garagen-Gitarren-Rock
von Gérard Otremba
Zweifellos gehörte City Forgiveness zu den musikalischen Highlights des Jahres 2013. Trotz der 20 Songs, hatte das Doppel-Album von The Wave Pictures kaum einen Ausfall zu verzeichnen und selbiges lässt sich für Great Big Flamingo Burning Moon behaupten. Immerhin noch 13 Songs, jedoch auf eine Scheibe gepresst und mit knapp über 40 Minuten auf den Punkt gebracht. Sänger und Gitarrist Dave Tattersall, Bassist Franic Rozycki und Drummer Johnny Helm steigen mit dem Titelsong gleich mächtig auf das Gaspedal, peitschende Gitarrenriffs, schepperndes Schlagzeug, pumpender Bass, kindliche Backing Vocals, alles klingt wieder so schön Lo-Fi, unbeschwert und ungestüm, wie aus dem Probekeller. Tattersall singt natürlich immer noch mit dieser ausgeprägten Jonathan Richman-Aura mit einem Anflug von Ray Davies, seine Begleiter rumpeln wie eine Melange aus Steve Wynn und Creedence Clearwater Revival, herrlich, it’s only Rock’n’Roll, but we like it.
Urwüchsigen R&B knallt uns das Londoner Trio mit „I Could Hear The Telephone (3 Floors Above Me)“ vor den Latz, in „Katie“ mixen The Wave Pictures den R&B mit Southern Rock, bevor sie das Tempo in „At Dusk You Took Down The Blinds“ auf balladeskes Niveau herunterfahren. An Neil Young und Crazy Horse etwa zurzeit von „Tonight’s The Night“ erinnert „All The Birds Lined Up Dot Dot Dot“, anschließend jubiliert in zwei Songs wieder der Garagen-Rock und in „Green River“ nehmen sich die Wave Pictures nochmal den blueslastigen Southern-Rock von CCR an. Herausragend noch das knackige „Fake Fox Fur Pillowcase“ sowie das abschließende „Pea Green Coat“, das den Rhythm & Blues-Rock’n’Roll der frühen Stones evoziert. Ein genial abgefuckter Abschluss eines mitreißenden Albums.
„Great Big Flamingo Moon“ von The Wave Pictures ist am 13.02.2015 bei Moshi Moshi / Pias Cooperative erschienen.
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