DMA’s: How Many Dreams?

DMA's credit Roman Jodysal

Entpuppt sich das vierte Album „How Many Dreams?“ des australischen Indie-Rock-Pop-Trios DMA’s als ernsthafter Kandidat für die Spitzenposition in den Charts?

von Gérard Otremba

Es war ein Buch, das die Sichtweise der Band auf das Songwriting veränderte. In „Wie schreibe ich einen Song?“ von Wilco-Frontmann Jeff Tweedy, eines der musikalischen Vorbilder von Gitarrist Matt Mason, wurden DMA’s fündig. „Es gab da eine Zeile, in der er sagt, dass er glaubt, dass Texte von Natur aus mit einer Melodie verbunden sind – so hatte ich Lyrics noch nie betrachtet,“ sagt Mason. Dabei gab nach dem Chartstürmer „The Glow“, das 2020 im UK bis auf Platz 4 stürmte und im heimatlichen Australien den 2. Platz eroberte, kaum mehr etwas zu verändern. Aber Jeff Tweedy als Inspirationsquelle spricht natürlich noch einmal mehr für DMA’s.

Drei der bisher besten DMA’s-Songs zu Beginn

DMA's How Many Dreams? Cover Virgin Music

In der Karriere des aus Sydney stammenden Trios – neben Mason gehören noch Sänger Tommy O’Dell und Gitarrist Johnny Took zum Line-Up – stets bergauf. Der im Britpop verankerte

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Indie-Rock-Pop der Australier zündete bereits mit dem Debüt „Hills End“ (2016) bis in die Top-Ten in Down Under, der zweite Longplayer „For Now“ wiederholte das Kunststück und kratzte zudem an den Top-Ten in Großbritannien. Nur Deutschland hängt da erstaunlicherweise hinterher. Ändert sich hoffentlich mit „How Many Dreams?“, einer Sammlung von zwölf neuen DMA’s-Songs, die an Hymnik nochmal eine Schippe drauflegen. Der grandiose Beginn mit dem Titeltrack, „Olympia“ sowie „Everybody’s Saying Thursday‘s The Weekend“ müssen sich für DMA’s so anfühlen wie „Where The Streets Have No Name“, „I Still Haven’t Found What I‘m Looking For“ und „With Or Without“ für U2 auf „Joshua Tree“. Soll heißen: DMA’s beginnen ihr viertes Album mit drei ihrer bisher besten Songs.

Weltumarmungsmelodien und Experimente

Die Überwältigung der hymnischen „How Many Dreams?“ und „Olympia“ könnte nicht größer sein. Perfekter Stadion-Rock, die Manic Street Preachers, Kasabian und The Verve lassen mal wieder grüßen. Mitreißende, sehnsuchtsvolle Weltumarmungsmelodien, die das Leben ein Stück weit schöner machen. Etwas zurückgenommener, aber umso intensiver und von edler Melodik hingegen „Everybody’s Saying…“. Es wäre schon fast enttäuschend, wenn die Platte nicht die Spitzenposition in Australien oder im UK erreichen würde (oder in Deutschland die Top-100). Denn das treibende „I Don’t Need To Hide“, das von Sounds & Books als Song des Tages vorgestellte, hittaugliche „Fading Like A Picture“ und das himmelhochjauchzende „Get Ravey“ sind weitere grandiose DMA’s-Songs. Am Ende des Albums experimentiert die Band mit Club- und Elektrosounds und hinterlässt auch dabei einen guten Eindruck. Die Australier halten mit „How Many Dreams?“ ihre ambitionierte Klasse und erweitern nuanciert ihr Klangspektrum. Also alles richtig gemacht.

„How Many Dreams?“ von DMA’s erscheint am 31.03.2023 bei Virgin Music. (Beitragsbild: Roman Jody)     

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