Eels: Eels So Good – Essential Eels Vol. 2 (2007-2020)

Eels Photo by Rocky Schenck

Seit 30 Jahren erfreut uns Mark Oliver Everett mit tollem Alternative-Pop. Nun zieht er zum zweiten Mal auf einer „Essential“-Sammlung Eels-Zwischenbilanz.

von Werner Herpell

Schon mit seiner ersten Karriere-Zwischenbilanz betrieb Mark Oliver Everett aka E alias Eels keinen Etikettenschwindel: „Meet The Eels“ (2008) war nicht als Greatest-Hits-Album konzipiert (wie auch, da die Eels ja nie große Hits im üblichen kommerziellen Sinne hatten), vielleicht nicht mal als möglichst vollständige, repräsentative „Best-of“-Sammlung. Nein, diese Compilation des US-Amerikaners trug den zusätzlichen Titel „Essential Eels, Vol. 1 (1996-2006)“ – essenziell für den Stil dieses Bandprojekts und seinen speziellen Sound in einem erfolgreichen Jahrzehnt zwischen Kritiker-Respekt und Fan-Jubel sollte die Songauswahl sein.

Die wunderbare Eels-Welt

Eels So Good Essential Eels Vol.2 Cover

15 Jahre später gibt es nun

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„Eels So Good – Essential Eels Vol. 2 (2007-2020)“ – und erneut gelingt der Versuch, mit bekannteren und eher obskuren Stücken das ganz Besondere der wunderbaren Eels-Welt herauszuarbeiten. Los geht’s mit zwei Liedern aus der damals zur Abwechslung wieder mal bluesrockigen LoFi-Platte „Hombre Lobo“ von 2009, danach ist das deutlich zartere „End Times“ (2010) an der Reihe. Und so geht es weiter mit Schlaglichtern der folgenden Alben bis zum bislang vorletzten Werk „Earth To Dora“, das Ende 2020 auf dem Höhepunkt der Pandemie erschien. Das aktuellste Album „Extreme Witchcraft“ (2022) dürfte nach dieser Logik irgendwann den Anfang einer dritten Compilation markieren.

Was allen Liedern – ob nun bluesig-rau, krachig und ruppig im Tom-Waits-Modus (das wilde Werwolfsgeheul „Fresh Blood“) oder verspielt-akustisch und gitarrenpoppig (das herrlich melodische „Mistakes Of My Youth“) – gemeinsam ist: Sie klingen unverwechselbar nach Mark Oliver Everett. Schon auf den ersten Soloalben als E von 1992/93 hatte der aus einer schwierigen Familie stammende junge Mann seinen ganz eigenen Stil gefunden: hervorragend komponierter Alternative-Pop mit kauziger Note, recht bald im Trio erweitert um Grunge- und HipHop-Elemente auf dem grandiosen Durchbruch-Werk „Beautiful Freak“. Und seitdem bekam man zwar einige lediglich solide Platten geliefert, aber nie Schrott. Auf den in diesem April 60 Jahre alt gewordenen Singer-Songwriter ist eben Verlass.

Mehrwert durch Raritäten

Normal informierte Langzeitfans werden also die ersten 15 Songs von den Originalalben seit 2009 bereits kennen (und in diesem „Essential“-Zusammenhang gern wiederhören). Die Compilation enthält aber auch „drei bisher unveröffentlichte Tracks und fünf Songs, die zum allerersten Mal auf Vinyl gepresst wurden“, erklärt das Label E Works. Unter den Raritäten stechen “Royal Pain” aus dem Kino-Hit „Shrek The Third“ und “Man Up” aus dem Soundtrack „‚Yes Man“ sowie die zutiefst berührende Ballade „Man I Keep Trying“ aus dem Film „Prisoner’s Daughter“ hervor. Das schräg-funkige „Jazz Hands, Part 1“ hat gar was von Prince.

Frohe Weihnachten mit den Eels!

Als Clou bietet das 20-Track-Album den brandneuen Eels-Weihnachtssong “Christmas, Why You Gotta Do Me Like This”. Diese ironische Annäherung an klassische amerikanische Feiertags-Schmachtfetzen ist so typisch für den sentimentalen Querkopf Everett wie zuvor “Everything’s Gonna Be Cool This Christmas” und “Christmas Is Going To The Dogs”. Da kann man nur noch sagen: Frohe Weihnachten mit den Eels! Es gibt weißgott Schlechteres, als diese feine Songsammlung unterm geschmückten Baum zu hören.  

Das Compilation-Album „Eels So Good – Essential Eels Vol. 2 (2007-2020)“ erscheint am 15.12.2023 bei E Works/Pias. (Beitragsbild von Rocky Schenck)

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