Slow Leaves: Shelf Life – Albumreview

Slow Leaves Pressefoto Make My Day Records

Herzzerreißend schöner Songwriter-Folk-Pop von Slow Leaves

Grant Davidson heißt der Mastermind hinter Slow Leaves. Unter diesem Moniker hat der aus Winnipeg, Manitoba, stammende Songwriter mit „Beauty Is So Common“ (2014) und „Enough About Me“ (2017) bereits zwei Alben herausgebracht. Drei Jahre nach der letzten Veröffentlichung folgt also nun mit „Shelf Life“ der dritte Streich, bei dem ihm Gitarrist und Pianist Rusty Matyas (Weakerthans), Bassist Rejean Ricard und Schlagzeuger Damon Mitchell assistierten. Der Songwriter-Folk-Pop von Slow Leaves hat Tiefe und Charme, bleibt zumeist im intim-sanften Bereich und gönnt sich gelegentliche euphorische Schübe.

Die Band evoziert bei zwei Songs den R.E.M.-Indie-Pop-Rock

Slow Leaves Shelf Life Cover Make My Day Records

Um genau zu sein sind es zwei, die aus den sonst behutsamen Arrangements der insgesamt zehn auf „Shelf Life“ versammelten Songs ob ihrer Indie-Pop-Rock-Gangart auffallen. Eine gar schwärmerische Indie-Pop-Rock-Gangart, die einst von R.E.M. in neue Dimensionen geführt worden ist und bei „Miss You“ fröhliche Urstände feiert. Perlende Jingle-Jangle-Gitarren, eine die Welt umarmende Melodie, die die Melancholie hinter ihrer Fröhlichkeit verbirgt. Einer dieser wunderprächtigen Repeat-Tasten-Songs. Und geradezu ungestüm preschen Slow Leaves bei „Half Of The Bed“ vorwärts. Weniger schwungvoll, jedoch mit herzenswärmender Intensität erklingen die restlichen Songs von „Shelf Life“. Dabei erinnert „Time Was On Your Side“ an Dan Fogelberg und „Skin Full OF Dishes“ an Ralph McTell.

Slow Leaves beschwören Tim Buckley und Nick Drake

Und alles erinnert natürlich an den Songwriter-Folk der Seventies und manchmal auch an den der Sixties. So verwundert es nicht, dass „Autumn Rain“ zu einer Reminiszenz an Tim Buckley gerät und das sterbensschöne „Wishes“ den großen Romantiker Nick Drake beschwört. Häufig trägt Grant Davidson die einfühlsame, Stoßseufzer verursachende Crooner-Lieblichkeit eines Roy Orbison in seiner Stimme. Im abschließenden „Sentimental Teardrops“ verstärken noch das Cello von Natanielle Felicitas sowie die Violine von Aisha Belle den schwermütigen Charakter dieses Albums. Musikliebhaber, was willst du mehr?

„Shelf Life“ von Slow Leaves erscheint am 03.04.2020 bei Make My Day Records / Indigo. (Beitragsbild: Pressefoto)

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