Henri Faber: Kaltherz – ein Thriller

Henri Faber Kaltherz credit Gunter Gluecklich

Im Thriller „Kaltherz“ inszeniert  Henri Faber einen brisanten Entführungsfall, bei dem die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verblassen  

Kim Lansky, eine suspendierte Polizistin mit unkonventionellen Ermittlungsmethoden, bekommt noch eine letzte Chance. Dies hat sie der Fürsprache eines alten Freundes zu verdanken. Theo Rizzi, Leiter der Vermisstenabteilung bei der Münchner Kriminalpolizei, kennt Kim und ihre Kapriolen schon seit Kindertagen, waren sie doch einst ein eingeschworenes Team. Er bietet ihr einen Platz in seinem Ressort und Kim findet sich kurzerhand in der Vermisstenabteilung wieder. Kaum am neuen Schreibtisch angelangt, klingelt das Telefon…

Spurlos verschwunden

Die kleine Marie war erst fünf Jahre alt, als sie aus dem Auto ihrer Mutter verschwand, am helllichten Tag. Clara Lipmann hat ihre Tochter nur wenige Minuten alleine gelassen, um einen Waschraum an der Raststätte aufzusuchen. Als sie wieder am Wagen ankommt, ist ihre Tochter verschwunden. Vermutlich entführt, keine Spur von Opfer oder Täter, die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Eine Lösegeldforderung ging niemals ein und die Familie Lipmann hat sich gegen eine öffentliche Fahndung ausgesprochen. Als der zuständige Kollege einem Herzinfarkt erliegt, stehen die Ermittlungen still. Bis zu dem Moment, als das Telefon in der Vermisstenabteilung klingelt. Und Kim Lansky nimmt den Hörer ab.

Henri Faber Kaltherz Cover dtv

Puzzleteile eines Verbrechens

Der Anruf kommt aus dem Krankenhaus. Clara Lipmann hat versucht, sich das Leben zu nehmen, wurde jedoch von ihrem Mann Jakob rechtzeitig gefunden und in die Notaufnahme gebracht. Neugier, Ehrgeiz aber auch Empathie der neuen Ermittlerin sind geweckt und so rollt Kim Lansky den undurchsichtigen Fall der verschwundenen Marie neu auf. Mit einer Mischung aus traditioneller Polizeiarbeit, einem feinen Gespür für menschliche Beweggründe und fragwürdigen, aber durchaus verständlichen Methoden, gräbt sie nach den kleinen, versteckten Puzzleteilchen, die sich im Verlauf der Geschichte zu einem ungeahnten Bild zusammenfügen. Bei diesem Fall handelt es sich um weit mehr als eine Entführung.   

Kaltherz – der zweite Thriller von Henri Faber

Wer bereits den Titel „Ausweglos“ gelesen hat, wird die Erzählweise von Henri Faber wiedererkennen. Auch in „Kaltherz“ erfolgt die Betrachtung des vielschichtigen Kriminalfalls aus den sprunghaft wechselnden Perspektiven der Protagonisten. Dies ermöglicht unterschiedliche Blickwinkel auf das Geschehen und doch wird nichts vorweg genommen. Gemeinsam mit der Ermittlerin werden die Dimensionen dieses ungeahnten Falls aufgedeckt. Garniert mit zahlreichen Wendungen, kleinen Höhepunkten und pikanten Charakteranalysen erzeugt Henri Faber in seinem zweiten Thriller „Kaltherz“ eine rasante und spannende Atmosphäre bis zur letzten Seite.

Henri Faber, „Kaltherz“, dtv, Taschenbuch, 416 Seiten, 978-3-423-22012-5, 16,95 Euro. (Beitragsbild von Gunter Gluecklich)

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