Ferris & Sylvester: Otherness

Ferris & Sylvester credit Felix Bartlett

Das britische Folk-Blues-Rock-Pop-Duo Ferris & Sylvester schenkt uns mit „Otherness“ ein wunderprächtiges Album

von Gérard Otremba

Als großer Geheimtipp gelten Ferris & Sylvester bei Sounds & Books bereits seit ihrem berauschenden Auftritt im Imperial Theater beim Reeperbahn Festival 2018. Es folgten hier mit „Sometimes“, „Flying Visit“ und „I Dare You“ drei Songs des Tages sowie das Live-Wiedersehen als Support von Jade Bird Ende Februar 2020 im Molotow (Sounds & Books berichtete). Dass ihr 2022 veröffentlichtes Debütalbum „Superhuman“ (auf dem sich auch „Flying Visit“ befindet) bei uns keine Review-Berücksichtigung fand, muss mit der mangelnden PR-Arbeit in Deutschland gelegen haben. Der mitreißende Folk-Blues-Rock von Ferris & Sylvester blieb jedoch in bester Erinnerung.

Ein großer Spaß

Ferris & Sylvetser Otherness Albumcover

Nun also das Zweitwerk „Otherness“ des britischen Duos Issy Ferris und Archie Sylvester, das sich im letzten Jahr über die Geburt ihres ersten gemeinsamen Kindes freuen konnte (weitere Informationen über Issy & Archie könnt ihr unserem Interview mit den beiden entnehmen). 14 Songs befinden sich auf dem randvollen und pulsierenden, von Archie Sylvester und Michael Rendall, der auch die Tasteninstrumente von Piano bis Orgel einspielte, produzierten Album. Das Ehepaar zieht darauf mir seinem Mix aus Blues-Rock, Folk, Psychedelic-Rock und Pop sämtliche Register. Ein großer, knapp einstündiger Spaß. Der mit dem urwüchsigen und atemberaubenden Psych-Blues-Rock „Dark Side“ treibend beginnt und mit der berührenden, mit Streichern formvollendet in Szene gesetzten Songwriter-Pop-Ballade „Love Is Real“ ausklingt.

Ferris & Sylvester wie einst im Beat Club

Bei anderen Songs verzücken Ferris & Sylvester ebenfalls mit Streicherarrangements, im Fall von „End Of The World“ sogar mit cineastisch-opulenter Wirkung, die schon an die Sixties-Soundtracks der James-Bond-Filme erinnert. Und der prächtige, von uns zum Song des Tages gekürte Vorabtrack „Mother“ gehört jetzt schon zu den schönsten Songs des Jahres. Mit dem an Free erinnernden „Imposter“ wären Ferris & Sylvester Anfang der 70er-Jahre vom noch Beat Club (später Musikladen) ins Fernsehen eingeladen worden. Auf „Othernsess“ wimmelt es nur so an Highlights. Das gospel-soulhafte „Don’t Fall In Love With Me“, der Seventies-Pop-Rock von „Rain“, das entspannt-nachdenkliche „Paper Plane“, das perkussive und spritzige „The Performer“.

Drei Konzerte in Deutschland

Das Album lebt von seiner Abwechslung, den großartig arrangierten Songs, der stimmigen Produktion sowie natürlich von der Harmonie dieses wunderbaren Songwriter-Duos. Und alle, die Ferris & Sylvester noch nicht live erlebt haben, denen sei die von Sounds & Books präsentierte Tour im März (18.03. Köln, Blue Shell; 19.03. Hamburg, Nochtwache; 21.03. Berlin, Prachtwerk), für die wir unter allen unseren Steady-Unterstützern noch bis einschließlich 03.03.2024 Tickets verlosen, unbedingt empfohlen. Genauso wie dieses Album.

„Otherness“ von Ferris & Sylvester erscheint am 01.03.2024 bei Archtop Records / PIAS. (Beitragsbild von Felix Bertlett)        

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