AC/DC: Rock Or Bust – Album Review

 Das beste AC/DC-Album seit Back In Black, auch ohne Malcolm Young

von Gérard Otremba

Es funktioniert auch ohne Malcolm Young. Der an den dementen Folgen eines Schlaganfalls leidende AC/DC-Gitarrist musste zwangsläufig die Band verlassen und wird auf dem neuen Studioalbum von Neffe Stevie Young ersetzt, der Malcolm bereits 1988 live vertrat, als dieser eine Alkohol-Entziehungskur absolvierte. Nun also die erste Platte ohne Gründungsmitglied und Clananführer Malcolm Young, doch Bruder Angus Young, Sänger Brian Johnson, Schlagzeuger Phil Rudd, Bassist Cliff Williams und eben Stevie Young stürzen sich mit großer Vehemenz in das Abenteuer Rock Or Bust. Der Titeltrack knallt einem mit fetten Riffs nur so um die Ohren, Brian Johnson presst und schreit den Text in gewohnt kurzatmiger Form hinaus, der Rhythmus treibt ins Blut, der beste Einstieg in ein AC/DC-Album seit langer, langer Zeit. Das nachfolgende „Play Ball“ ist die reine AC/DC-Lehre, ein perfekter Hardrocker, der sofort auf jedem neuen AC/DC-Best-Of-Album seinen Platz findet. Auch „Rock The Blues Away“ macht mächtig viel Laune, die Australier schwelgen im Pub- und Glamrock der 70er Jahre, it’s Party-Time. Völlig losgelöst, fies und dreckig dann „Miss Adventure“, während „Dogs Of War“ zur brutalen Höllenfahrt einlädt. Gewohnte AC/DC-Hardrock-Routine bieten „Got Some Rock’n’Roll Thunder“ und „Hard Times“, bevor es mit der genialischen Headbanger-Nummer „Baptism By Fire“ weitergeht. Mit dem Blues-Rock von „Rock The House“ huldigen die schottischen Aussie-Rocker noch Led Zeppelin und das auf überaus erfrischende Art und Weise. „Sweet Candy“ fetzt, als ob es kein Morgen gäbe, das abschließende „Emission Control“ verliert sich jedoch im Hardrock-Gitarren-Gegniedel. Ein AC/DC-Album ist ein AC/DC-Album ist ein AC/DC-Album, aber Rock Or Bust ist für mich das beste AC/DC-Album seit dem letzten Klassiker Back In Black. Auch ohne Malcolm Young.

 „Rock Or Bust“ von AC/DC erscheint am 28.11.2014 bei Sony Music.

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