Sarah Lesch: Triggerwarnung – Albumreview

Sarah Lesch Presspic by Christin Goy

Zwischen Wut, Anklage und berührenden Balladen: Sarah Lesch ist auch mit ihrem fünften Album ein Gewinn für das Liedermacher-Genre

Bereits eineinhalb Jahre nach „Der Einsamkeit zum Trotze“ lässt Sarah Lesch ihr nächstes Album folgen. Unter der Regie des Produzenten Erik Manouz hat Lesch gemeinsam mit diversen musikalischen Gästen, darunter Jazz- und Pop-Künstler wie Wencke Wollny und Antonia Hausmann von Karl die Große und der preisgekrönte Pianist Johannes Bigge, zehn neue Songs für „Triggerwarnung“ aufgenommen. Zehn Songs, die einmal mehr das Liedermachergenre bereichern und in ihrer Mixtur aus klassischem Singer-Songwritertum, Jazz, Pop und Blues überzeugt. In ihren Texten zeigt Sarah Lesch erneut ihr untrügliches Gespür für gesellschaftliche Strömungen. Politisches und Privates gehen bei der 1986 in Altenburg geborenen Musikerin Hand in Hand.

Leschs Anklagen

Sarah Lesch Triggerwarnung Cover

Ihre ganze Wut fasst Lesch in dem bei uns bereits als Song des Tages vorgestellten „Drunter machen wir’s nicht“, wo sie die männliche Deutungshoheit überaus deutlich und schonungslos an den Pranger stellt und dieser eine Female-Empowerment-Wende entgegenstellt. In „Schweigende Schwestern“ klagt sie die viel zu vielen sexuellen Übergriffe und Vergewaltigungen gegenüber Frauen an, die in manchen Fällen auch zu einer Abtreibung in Schulzeiten führen können und fordert Gerechtigkeit („Und ich weiß, dass ich nicht allein bin, weil wir schweigende Schwestern sind / Und ich frag‘ mich, wann hört das auf, warum nennt niemand die Namen der Täter“).

Bewegende Balladen von Sarah Lesch

Neben den gesellschaftspolitischen Liedern – hier sei noch dringend der Song „Die Geschichte der Marsha P. Johnson“ erwähnt, in dem Lesch den Tod der gleichnamigen transgender Frau und amerikanischen Aktivistin beleuchtet – bietet „Triggerwarnung“ noch einige wunderschöne Folk-Balladen. Das traurige „Unten am Fluss“ lässt einem das Herz schwerer schlagen, während das verträumt-verspielte „Es schläft ein Lied“ zwar Melancholie in sich trägt, aber mit Optimismus gesegnet ist. Als weitere  Highlights entpuppen sich „Licht“, wo Sarah Lesch unser Leben in Corona-Zeiten analysiert, sowie das schwermütige und bewegende „Ich trag dich nach Haus“. Ein Genuß für alle Liedermacherfreunde.  

„Triggerwarnung“ von Sarah Lesch erscheint am 19.11.2021 bei Räuberleiter. (Beitragsbild von Christin Goy)

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