Moonriivr: Vol. 1 – Albumreview

Moonriivr Pressefoto

Das kanadische Quartett Moonriivr begibt sich auf dem Debütalbum „Vol. 1“ auf die Spuren von Buddy Holly und Roy Orbison

von Gérard Otremba

Ach, wie schön, dass sich das heute noch jemand traut. Sounds aus den Sixties und Seventies, vornehmlich aus den Singer-Songwriter-, und/oder (Psychedelic-)Rock-Pop-Gefilden, fließen immer noch häufig genug in die zeitgenössische populäre Musik ein. Die Fifties und frühen Sixties, zumal der sehnsüchtig-verträumte Soft-Pop aus dieser Zeit, trifft man eher selten. Moonriivr machen das. Und noch einiges mehr. Kein Wunder, dass man sich in dieser Phase der Popgeschichte wiederfindet, wenn der Bandname schon verdächtig nach diesem weltberühmten Mancini-Mercer-Hepburn-Klassiker klingt.

Moonriivr mit Stil und Klasse

Moonriivr Vol. 1 Cover Victory Pool Music

Moonriivr kommen aus

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dem kanadischen Toronto und setzen sich aus Songwriter Gavin Gardener, den wir mit seiner Formation The Wooden Sky bereits mit dem Song „Swimming In Strange Waters“ im Programm hatten, Gitarrist James Robertson, Bassist Ben Whitely und Schlagzeuger Lyle Molzan zusammen – eine Art All-Star-Band der kanadischen Indie-Musikszene. Eine All-Star-Band, die zeitlose Musik hinterlässt, den Rock’n’Roll der 50er-Jahre aufgreift, aber nicht unbedingt bei Elvis Presley, Little Richard und Chuck Berry landet, sondern bei Buddy Holly, Ritchie Valens und Roy Orbison. Und manchmal, wie bei „The Hypnotist“, in einem Soundtrack für einen Film wie „Frühstück bei Tiffany“, wobei sie edle Stimmung für wehmütige Einsamkeit verbreiten. In „10,000 Suns“ hingegen nähern sich Moonriivr mit ihrer perkussiven und verspielten Langsamkeit Tindersticks und Cigarettes After Sex an. Das hat zweifellos sehr viel Stil und edle Klasse.

Charmant und unvergänglich

Den Blues-Noir beherrscht das Quartett in „Run“ ebenfalls ganz ausgezeichnet und bei „Only The Lonely Know How“ beziehen sich die Kanadier bereits im Titel auf die Legende Roy Orbison. Und wie der traurig schmachtende Buddy Holly, so schmachtet auch Gardener im wunderschönen „Flowers On The First Escape“ (samt Peggy-Sue-Verweis), dass es einem ganz anders ums Herz wird. Wer es dann doch zünftiger mag, dem sei „Midnight At The Garden Hotel“ und „Let The World Turn“ empfohlen. Und natürlich die ganze Platte, die so herrlich altmodisch und doch so charmant wie unvergänglich daherkommt.

„Vol. 1“ von Moonriivr erscheint am 08.11.2023 bei Victory Pool. (Beitragsbild: Pressefoto)

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