Melissa Etheridge live in Hamburg 2022

Melissa Etheridge live Hamburg Stadtpark 2022 by Gérard Otremba Sounds & Books

Melissa Etheridge verwöhnte ihre Fans mit einem zweistündigen Konzert im Hamburger Stadtpark samt vieler alter Hits

Auch das Konzert von Melissa Etheridge im Hamburger Stadtpark war ursprünglich für das Jahr 2020 geplant. Eine gewisse Pandemie verhinderte den Auftritt, der Ausweichtermin im Jahr 2021 konnte coronabedingt ebenfalls nicht gehalten werden, aber am 02.07.2022 trat die amerikanische Musikerin nun endlich mit ihrer dreiköpfigen Band (Bass, Schlagzeug, Gitarre/Orgel) auf der Freilichtbühne des Stadtparks auf. Knapp 4000 Besucher fanden sich bei angenehmen sommerlichen Temperaturen von über 20 Grad in der fast ausverkauften Arena ein, als Melissa Etheridge das Konzert um 19.15 Uhr mit  „One Way Out“ begann.

Eine sympathische und gut gelaunte Melissa Etheridge

Die 61-jährige, aus Kansas stammende Songwriterin, Sängerin und Gitarristin erfreut sich nun bereits seit 34 Jahren großer Beliebtheit, als sie 1988 mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum und Hits wie „Bring Me Some Water“ und „Like The Way I Do“ durchstartete. Zwei Grammys, ein Oscar sowie ein Stern auf dem Hollywood Walk Of Fame stehen für sie zu Buche, das schaffen auch nicht alle. Ihr bluesorientierter Rock, der immer wieder mit einer gewissen Pop-Catchyness einherging, funktioniert auch heute noch immer sehr gut. Das bewies Melissa Etheridge mit einem leidenschaftlichen, zweistündigen Gig. Das Publikum erlebte eine super sympathische, gut gelaunte und spielfreudige Musikerin, stimmlich gefühlt noch kehlig-rauchiger als früher, die sich sogar an ihren ersten Gig an selber Stelle im Jahr 1989 erinnerte.

Die Blues-Rock-Wurzeln

Für ihre Setlist griff sie ebenfalls zumeist auf die Frühjahre ihrer Karriere zurück, zehn der sechzehn gespielten Songs hat Etheridge auf ihren ersten vier Platten veröffentlicht. Es fanden indes nicht nur die offensichtlichen und bekannten frühen Hits großen Anklang bei den Fans. Auch das mächtig blues-rockende „For The Last Time“ aus dem 2021 veröffentlichten Album „One Way Out“ – ein Album mit älteren, bis dato noch nicht aufgenommenen Songs – erhielt genauso viel Applaus wie das Cover von „Born Under A Bad Sign“ (Booker T. Jones, Albert King), bei dem Etheridge ihre handwerklichen Fähigkeiten an der Gitarre zur Geltung brachte und ihre Fans ähnlich entzückte wie bei ihrem Auftritt 2019 in Berlin.

Ein Best-Of-Programm von Melissa Etheridge

Aber ja, es war schon ein wirklich sehr gut ausgewähltes Best-Of-Programm mit Klassikern wie „No Souvenirs“, „Similar Features“, „Dance Without Sleeping“, „I Want To Come Over“ und „The Late September Dogs“. Als Künstlerin ist man da klar von Vorteil, wenn man auf eine mit derart vielen großartigen Songs besetzte Karriere zurückgreifen kann. Etliche Lieder dehnte Melisa Etheridge live mit diversen Soli auf Maxi-Versionen aus. Das betraf auch ihre Smasher, die auf der Zielgeraden des Konzerts auf die Fans warteten. „Must Be Crazy For Me“, „Come To My Window“, „I’m The Only One“, „Chrome Plated Heart“ und „Bring Me Some Water“. Welch‘ ein grandioses Finale. Natürlich ließ Etheridge ihre Fans mit einigen Call-and-Response-Passagen direkt am Geschehen teilnehmen und offerierte ihnen als Zugabe eine brodelnde, fast fünfzehnminütige Fassung von „Like The Way I Do“. Eindrucksvoller kann ein Melissa-Etheridge-Konzert nicht enden. Power to the poeple.   

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