Matthew Halsall und seine famose Band spielen ein kristallklares Konzert im Hamburger Mojo Club
von Sebastian Meißner
Matthew Halsall ist Trompeter, Labelchef und Jazz-Lexikon. Der 41-Jährige hat inzwischen sieben Soloalben veröffentlicht, auf denen er seine ganz eigene Klangwelt – Musik, die gleichermaßen vom amerikanischen Spiritual Jazz wie von Weltmusik, elektronischer Musik und Natursounds inspiriert ist – vertont. Am 22.05.2024 im Hamburger Mojo Club ist er gekommen, um vor allem sein aktuellstes Album „An Ever Changing View“ vorzustellen, das er im ersten Block des Abends chronologisch spielt. Nach einer kurzen Pause kommen dann vor allem Lieblingsstücke von den vorherigen Alben zum Einsatz.
Hervorragend abgemischter Sound
Mit dabei hat Halsall seine fantastische Band, bestehend aus Saxofonist Matt Cliffe, Harfenistin Alice Roberts, Kontrabassist Gavin Barras, Pianist Jasper Green, Schlagzeuger sowie Percussionist Sam Bell. Die Band beginnt den Abend mit dem Intro „Racing Nature“, gefolgt von „Water Street“. Sofort ist alles da, wofür Matthew Halsall steht: die luftig-leichte Rhythmik, kristallklare Melodien, die meditative Melancholie, Spiritualität. Ein wirklich hervorragend abgemischter Sound im gut gefüllten Mojo Club tut sein Übriges.
Matthew Halsall lässt die Musik sprechen
Halsall wird nicht viele Worte verlieren an diesem Abend. Die Combo ist gekommen, um vor allem ihre Musik sprechen zu lassen. Und die hat jede Menge zu erzählen. Die oft an die zehn Minuten Spielzeit reichenden Stücke atmen, sind lebendig, füllen den Raum bis in die letzte Ritze. Je länger der Abend dauert, desto besser wird die Band.
Am Ende winkt Halsall dem Publikum schüchtern zu. Die große Geste ist nicht sein Ding. Seine Musik aber ist riesig.
(Beitragsbild: Matthew Halsall by Emily Dennison)