Die Sounds & Books-Reviews zu den aktuellen Alben von Public Service Broadcasting, Jesper Munk und Seun Kuti & Egypt 80
von Werner Herpell
In der heutigen „Kurz und gut“-Lieferung gibt’s Besprechungen zum neuen Konzeptalbum des britischen Prog-Electro-Post-Rock-Kollektivs Public Service Broadcasting, zum souligen Comeback von Jesper Munk und zur aktuellen Afrobeat-Platte des Fela-Kuti-Sohnes Seun Kuti mit seiner Band Egypt 80.
Public Service Broadcasting: The Last Flight
Schon mit ihrem erfolgreichen 2015er Konzeptalbum „The Race For Space“ über den Wettlauf der Supermächte ins All strebten Public Service Broadcasting (PSB) zu höheren Sphären. Auch diesmal, für „The Last Flight“, kann das Thema kaum erhaben und „weit draußen“ genug sein. Es geht um eine traurige Legende der Luftfahrt, den mysteriösen letzten Flug der US-Pionierin Amelia Earhart (1897-1937), über die auch Joni Mitchell und
andere Musiker Lieder schrieben. Das Londoner Quartett um den Multiinstrumentalisten mit dem seltsamen Künstlernamen J. Willgoose, Esq. macht aus dem spannenden Stoff eine ebenso spannende Platte.
Zwischen Cinemascope-Sounds, Progressive- und Post-Rock, orchestralem und elektronischem Pop, durchwoben mit Voice-Samples der Protagonistin sowie Gesangsbeiträgen von Andreya Casablanca und Kit Stables (This Is The Kit), oszilliert die musikalische Untermalung der Geschichte eines fatalen Abenteuers. Die auch als Frauenrechtlerin engagierte Earhart ging am 2. Juli 1937 zusammen mit ihrem Navigator Fred Noonan im Pazifik verloren, 1939 wurden beide für tot erklärt. PSB setzen dieser mutigen, kompromisslosen Frau nun mit ihrer Hommage an eine außergewöhnliche historische Persönlichkeit, deren Motto „I was always dreaming…“ gleich an den Anfang des Albums gesetzt wurde, ein liebevolles, oft sehr berührendes Denkmal.
Das Album „The Last Flight“ von Public Service Broadcasting …