Hozier: Unreal Unearth – Albumreview

Inspiriert von Dantes „Inferno“: Ein mit sechzehn Songs sehr opulent geratenes, drittes Hozier-Album „Unreal Unearth“

von Gérard Otremba

Vor genau zehn Jahren gelang Andrew Hozier-Byrne der Durchbruch. Bereits die Debütsingle „Take Me To Church“ kletterte bis auf Platz 2 in den heimatlichen irischen Charts und verkaufte  sich allein in den USA über eine Million Mal. Das dazugehörige, 2014 veröffentlichte, selbstbetitelte Debütalbum führte den Erlog fort mit mehrfach Platin-Auszeichnungen in Irland, USA und im UK, in Deutschland reichte es für Hozier immerhin zu Goldstatus. Der Zweitling „Wasteland, Baby!“ stürmte in Irland und den USA an die Spitze der Charts, im UK erreichte das Album die Top-Ten, in Deutschland wiederum in die Top-Twenty. Nun also kehrt Hozier mit seiner dritten Platte „Unreal Unearth“ zurück.

Hozier und das Inferno

Hozier Unreal Unearth Cover Universal Music

Der 33-jährige Songwriter hat sich

___STEADY_PAYWALL___

für sein neues Werk von „Inferno“, dem ersten Teil aus der „Göttlichen Komödie“ von Dante inspirieren lassen, mit dem Schreiben der Songs begann er in der frühen Phase der Pandemie, die Hozier als „surreale Zeit“ einstuft. Auch die griechische Mythologie und irische Sagenwelt sowie weitere literarische Anspielungen finden sich in „Unreal Unearth“ wieder. Das mit sechzehn Songs doch etwas sehr opulent und ausschweifend ausgefallen ist. Ein ungewöhnlicher Albumeinstieg gelingt Hozier mit der zweiteiligen Minisuite „De Selby“, die sich auf die gleichnamige Figur aus Flann O’Briens Roman „Der dritte Polizist“ bezieht. Folkig zu Beginn, groovy und funky im weiteren Verlauf. Auf jeden Fall mutig, nicht mit einem sofortigen catchy Song anzufangen.

Im Dezember live in Berlin und Hamburg

Der geschmeidige wie sehnsüchtig-wehmütige Folk-Soul bei „First Time“ gehört dann aber definitiv zu den eingängigen Stücken von „Unreal Unearth“. Gilt sogar auch für den bombastischen Rock bei „Francesca“, das einen mit seiner Wucht schier umhaut. Weitere Highlights sind das poppige Duett mit Brandi Carlile, „Damage Gets Done“, die Seventies-Soul-Ballade „All Things End“ und das sanfte, mit Streichern verzierte „I, Carrion (Icarian)“. Allerdings verhebt sich Hozier mit dem cineastischen Instrumental „Son Of Nyx“ und auch der eine oder andere pathetische Song weniger hätte dem Album gutgetan. In Deutschland stellt Hozier sein Album live am 02.12.2023 in Berlin (Velodrome) sowie am 05.12.2023 in Hamburg (Sporthalle) vor.

„Unreal Unearth“ von Hozier erscheint am 18.08.2023 bei Universal Music. (Beitragsbild von Julia Johnson)              

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben