Dina Ögon: Oas – Albumreview

Dina Ögon credit Kalle Ahnlund

Das schwedischen Quartett Dina Ögon zelebriert auf seinem zweiten Album „Oas“ einen unfassbar charmanten Mix aus Soul, Jazz und Vintage-Pop

Das Jahr ist zwar noch sehr jung, aber man kann sich eigentlich kaum vorstellen, dass 2023 ein noch besseres Album einer schwedischen Band veröffentlicht wird. Die von Dina Ögon aufgelegte Messlatte mit „Oas“ scheint für andere Kollegen aus dem skandinavischen Land schlicht zu hoch, um da mal locker drüber zu springen. Es hatte sich ja bereits letztes Jahr angedeutet, als Dina Ögon ihr neues Album mit dem von uns als Song des Tages vorgestellten Titeltrack ankündigten.

Dina Ögon und der Soul der 70er-Jahre

Dina Ögon Oas Cover Playground Music

Was war das für ein Fest, mit Sängerin Anna Ahnlund und ihren Mitstreitern Christopher Cantillo, Daniel Ögren sowie Love Örsan mal für drei Minuten wehmütig im Songwriter-Folk-Pop-Rock der Sixties und Seventies zu schwelgen. Ein Song über die Liebe, herrlich verspielt, sehr sanft mit einem perlenden Piano, melancholisch und ergreifend, sehnsüchtig und unsagbar tröstlich.  Da müssen schon die ganz großen Namen wie Joni Mitchell, Carole King und Fairport Convention als Referenz herhalten. Dort allein lassen sich Dina Ögon jedoch nicht verorten. Stets schwingt in den feinsinnigen Arrangements ein charmant-melancholischer Jazz mit und in „Vi Smälter“ greift das Quartett – verbunden mit zarten Folkklängen – gar auf den Bossanova zurück. Und sie lieben offensichtlich auch die Soulmusik der 70er-Jahre.

Unbeschwerter Sixties-French-Pop

Im überragenden „Mormor“ erwartet man nach den anfänglichen Takten die Stimme von Barry White zu hören, doch nein, natürlich erklingt hier immer noch die schönen Vocals von Anna Ahnlund und der Song oszilliert zwischen Soul, Jazz und Pop. Sehr geschmeidig, orchestral, ja, aber dezent und alles sehr lässig. Herrlich aber auch der geradezu ausgelassene und unbeschwerte Sixties-French-Pop von „Berget“, ein Song, der nach Single-Auskopplung schreit. Ach, man gerät schnell ins Schwärmen bei der Musik auf „Oas“. Dina Ögon bedienen aber auch die ganze Klaviatur zwischen Wehmut und Euphorie, zwischen leger und konzentriert, zwischen herbstlicher Sehnsucht und sommerlicher Ausgelassenheit. Und immer alles ganz stilvoll und elegant. Und selbst im unterkühlt wirkenden „År“ ungemein betörend. Große Empfehlung.

„Oas“ von Dina Ögon erscheint am 03.02.2023 bei Playground Music / Cargo Records. (Beitragsbild von Kalle Ahnlund)      

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