Moop Mama: Ich – Album Review

Nicht mehr nur die eingängige Bläserwucht

Blech und Rap: Dass diese Kombination großartig funktioniert, beweist Moop Mama schon seit fast zehn Jahren. Mit „Ich“ bringt die selbsternannte Urban-Brass-Band nun ihr viertes Studioalbum heraus und liefert damit ihr bisher stärkstes Werk ab. Dass Moop Mama die wuchtigen Party-Hymnen beherrscht, ist schon lange bekannt – auf „Ich“ funktioniert aber fast alles von Brass-Party über modernem Turn-Up bis zu den ruhigeren Tönen.

Ohrwurmgarantie bei Moop Mama

Moop Mama Ich CoverDie erste Single-Auskopplung „Molotow“ ist sowohl musikalisch als auch textlich das Highlight der Platte. Die Liebesgeschichte zwischen Demonstrantin und Polizist ist nicht nur mit cleveren Wortbildern und Querverweisen („Immer wenn es Steine regnet, denk ich an dich“) gespickt, sondern auch unglaublich eingängig. Eingängig wie jeder zweite Song von „Ich“. Ungewöhnlich hoch ist bei diesem Album die Ohrwurmdichte. Neben „Molotow“ wollen einem gerade die stilistisch ganz unterschiedliche Songs „Kapuze“, „Wenn ich du wär“ und „Nüchtern“ einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Kooperationen mit Köpfchen

Besonderes Lob gebührt Moop Mama für die Feature-Auswahl. Sowohl bei „Wildnis“ mit Kryptik Joe, „Hier bin ich“ mit Fatoni und „Shitstorm“ mit Danger Dan harmonieren Band und Gast großartig. Die Songs könnten so auch auf Platten der jeweiligen Gastkünstler erscheinen, ohne jetzt den Moop-Mama-Charakter zu verlieren. Nur zwei bis drei Songs können mit dem hohen Niveau nicht mithalten und lassen die große Eingängigkeit der restlichen Platte vermissen.

Die Party auf der Platte

Ingesamt ist „Ich“ aber Moop Mamas rundeste Platte und macht richtig Lust auf die Tour – gerade bei Songs wie „Wildnis“, „Wenn ich du wär“ und „Shitstorm“ sieht man die feiernde Menschenmasse und die wilde Bühnenshow schon vor sich. Der Band glückt damit der Hattrick aus cleveren Texten mit Botschaft, eingängigen Melodien und Partytauglichkeit. Was will man mehr?

„Ich“ von Moop Mama erscheint am 07.09.2018 bei Mutterkomplex (Beitragsbild: Pressefoto).

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