The Libertines live in Hamburg 2022

The Libertines live Hamburg 2022 Edel-Optics-Arena by Gérard Otremba Sounds & Books

Auf ihrer „Up The Bracket – 20th Anniversary Tour“ machten The Libertines Halt in der Hamburger Edel-Optics-Arena

Zum 20-jährigen Erscheinen ihres Debütalbums „Up The Bracket“ sind The Libertines wieder vereint. Die Sänger, Gitarristen und Songschreiber Peter Doherty und Carl Barât, Bassist John Hassell und Schlagzeuger Gary Powell befinden sich aufgrund des Jubiläums auf einer ausgiebigen Tour und feierten am 28.10.2022 mit circa 1700 Fans ihr aufsehenerregendes Erstlingswerk in der Hamburger Edel-Optics-Arena. Das Londoner Quartett war zu Beginn der Nullerjahre der ganz heiße Scheiß und hat sich mit seinem wilden Mix aus Rock’n’Roll, Punk, Indie-Rock und Sixties-Kinks-Rock-Pop Kultstatus erspielt. Und das mit lediglich zwei Alben, denn nach dem selbstbetitelten Zweitwerk war 2004 auch schon wieder Schluss mit den Libertines.

„Up The Bracket“ in voller Länge

Doherty bekam seinen Drogenkonsum nicht unter Kontrolle und war mit seiner Unzuverlässigkeit keine Option mehr für Barât. Der reüssierte mit den Dirty Pretty Things, Doherty machte mit den Babyshambells weiter. 2015 folgte die Reunion mit dem dritten Album „Anthems For Doomed Youth“. Nun, Pete Doherty hat seine Drogensucht überlebt, wiegt jetzt ein paar Kilo mehr als vor zwanzig Jahre und stand aber wie selbstverständlich neben seinen Kollegen auf Bühne. The Libertines spielten „Up The Bracket“ – wie es sich für eine Geburtstagstour gehört – komplett von A wie „Vertigo“ bis Z wie „I Get Along“ in der Albumreihenfolge. Und ach, die Songs haben auch live nichts von ihrem infernalischen Furor eingebüßt. Ob das jede Geschwindigkeitslimit überschreitende „Horrorshow“, der unwiderstehliche Titeltrack, das immer noch rauschhafte „The Boy Looked At Johnny“, oder das krachende „Begging“: The Libertines holten nochmal alles aus dem Debüt heraus und lieferten ab.

The Libertines und die Songs des Zweitwerks

Mit Feuer und einer ihnen eigenen Coolness. Doherty und Barât spielten locker und unverkrampft miteinander und  in einer kleinen Verschnaufpause zwischen zwei Song fächerte Pete Carl mit dessen Hut Luft zu. Die Chemie zwischen den beiden scheint offensichtlich zu stimmen. Und weil sie keine zwanzig mehr sind, gönnten sich The Libertines nach der Darbietung von „Up The Bracket“ ein paar Minuten Pause, bevor es mit dem zweiten Teil des Abends weiterging, in dem Songs aus den beiden anderen Alben in den Fokus rückten. Die Fans bejubelten „Gunga Din“ nicht minder lautstark und zeigten sich textsicher auch bei „You’re My Waterloo“.

Dass das Zweitwerk die kompositorisch wertvolleren Songs bereithält, bewiesen The Libertines mit „What Katie Did“, „Music When The Lights Go Out“ und natürlich dem mitreißenden „Can’t Stand Me Now“. Vielleicht führe The Libertines in zwei Jahren ihr zweites Album zum 20.Geburtstag auf. Dieses gut 90 Minuten lange Konzert jedenfalls war alles andere als ein „waster“.     

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