Hauke Harder, der Kieler Buchhändler aus Leidenschaft sowie Blogger und Youtuber, stellt seine Top-Ten-Alben bei Sounds & Books vor
Normalerweise stellen in dieser Rubrik Autoren wie zuletzt Salih Jamal ihre Top-Ten-Alben vor. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Und für Hauke Harder macht Sounds & Books diese Ausnahme sehr gerne. Hauke Harder ist nämlich nicht nur Buchhändler aus Leidenschaft und Inhaber der Kieler Buchhandlung Almut Schmidt, er betreibt außerdem noch den Literaturblog „Leseschatz“, sowie den dazugehörigen Youtube-Kanal. Darüberhinaus ein echter Musiknerd und regelmäßiger Leser unseres Online-Magazins. Gründe genug, um die Liste von zehn wichtigen Alben in Harders Leben ein Forum zu bieten. Sounds & Books wünscht viel Vergnügen mit den
Top-Ten-Alben von Hauke Harder
Angeregt durch den Beitrag von Salih Jamal hier auf dem lesenswerten Onlinemagazin Sounds & Books habe ich überlegt, welche Alben würde ich zu den Platten meines Lebens zählen? Solche Listen sind stets begrenzt. Alben, die einem einfallen, die man auch benennen möchte und die man eventuell nach der jetzigen Fixierung vergessen hat. Kaum geschrieben, möchte man von vorne beginnen. Wen also nennen, wen weglassen? Kann ich die Beatles, Rolling Stones, Black Sabbath, Bob Dylan, Dead Can Dance oder sogar Led Zeppelin unerwähnt lassen? Ich bin ein Metal-Head und es sollen Platten sein, die mich wohl ausmachen, die mich, wie ein gutes Buch, geprägt haben und mir Türen zu anderen Welten geöffnet haben. Also ist die Auswahl persönlich, emotional, spontan und dadurch eventuell fehlerhaft.
1. Deep Purple: Made in Japan
Ich beginne natürlich mit Deep Purple. Diese Band begleitet mich sehr, sehr lange. Ich war Schüler und hatte einige Platten und sie kamen nach Kiel. Als ich sie zum ersten Mal live erlebte, war es um mich geschehen. Ich bin dieser Band hörig. Sie verbinden Klassik, Blues und Jazz mit Hard Rock und besonders live wecken sie immer wieder in jeder Besetzung großes Glücksgefühl. Daher fällt die Auswahl auf diese Live-Aufnahme, die auch Musikgeschichte geschrieben hat. Aber alle Platten von Deep Purple gehören in meine Sammlung und ich bin und bleibe ein Purpler.
2. Gary Moore: Bad For You Baby
Dies ist das letzte Studioalbum des Gitarrenmeisters. Er ist es, der mich zur Musik gebracht hat. Gary Moore hat den Blues und sein Spiel ist geprägt von einer Leichtigkeit, die aber auch immer Tiefes zulässt. Seine wimmernde und klagende Gitarre verzaubert bei jedem Song. Er liebte den Blues, war aber auch im Hard Rock und Metal zuhause. Doch reduzierte er sein Spiel immer mehr auf das Wesentliche. Sein perfekt gefühlter Ton klingt immer nach, wenn man ihn gehört hat.
3. Orphaned Land: The Never Ending Way of ORWarriOR
Diese Band aus Israel verbindet so vieles. Sie verbindet Menschen, Kulturen und ist daher Friedensbotschafter. Auch in der Musik verbindet sie Folklore mit Metal. Dies ist die letzte Platte mit dem Gitarristen Yossi Sassi und mit dieser waren sie auf großer Welttournee und ich hatte die Chance, sie live zu erleben. Eine Weltband, die viel zu sagen hat.
4. Tom Waits: Rain Dogs
Tom Waits ist eine Legende und für mich einer der wichtigsten Songwriter. Seine Musik, Stimme und Geschichten bleiben in Erinnerung, wenn man sie gehört hat. Als Schauspieler und Musiker prägt er meine Musikwelt. „Rain Dogs“ hat für mich die größte Hitdichte, wenn man bei Waits von Hits reden kann.
5. Opeth: Garden Of The Titans: Live At Red Rocks Amphitheater
Opeth zählen zu den abwechslungsreichsten Bands. Sie haben in ihrer Musik stets etwas Düsteres, Mystisches und dennoch sehr Leichtes. Über allen Songs schwebt die Stimme von Mikael Åkerfeldt, der einen aber auch durch seine Growls auf den Boden schmettert. Diese schwedische Metal-Band spielte anfänglich Death Metal, zelebrieren jetzt eher den Charme des alten Rock. Beide Welten vereinen sie in ihrer Welt und dies ist bei dieser Live-Aufnahme großartig zu erleben. Eine pure musikalische Achterbahnfahrt.
6. Judas Priest: Painkiller
Das ist die Metal-Platte überhaupt. Alles stimmt, die Produktion, der Härtegrad und die Melodiebögen. Halford fräst sich mit seinem Gesang in den Kopf der Hörer und der Einstieg von Scott Travis in die Band könnte nicht gebührlicher mit dem Schlagzeugsolo am Anfang des Titeltracks gefeiert werden. Diese Band und besonders diese Platte haben in der Metalszene großen Einfluss und viele Stile geprägt.
7. Dream Theater: Images And Words
Die Prog-Metal-Götter. Dies ist durch „Pull Me Under“ für viele eine gelungene Einstiegsdroge. Hier ist die Band noch mit Mike Portnoy, neben Ian Paice und Neil Peart einer der beeindruckensten Drummern, am Wirken. An dieser Stelle könnte natürlich auch Marillion „Fugazi“ stehen. Eine Band, die mich mit ihrer Gefühlswelt mehr abholt als damals Genesis.
8. Thelonious Monk: Misterioso
Ich mag Jazz sehr, aber diese Platte habe ich durch den Autor Arne Dahl kennen und lieben gelernt. Der Refrain bleibt im Ohr, wenn er sich einmal eingenistet hat. Ein mysteriöses und großartiges Konzeptwerk.
9. The Doors: The Doors
The Doors gehören zu den Bands, die irgendwie so viel geprägt haben und ihrer Zeit eventuell voraus waren. Das Debüt sei hier als Anfang genannt. Der melancholische und mystische Hauch gepaart mit rebellischem Rock ist einfach großartig.
An dieser Stelle könnte ich aber auch Alice Cooper nennen. Er ist der Schock-Gentleman, der Bühnenkunst mit Musik verbindet und auch die Musikwelt geprägt hat.
10. Testament: The Formation Of Damnation
Wenn brachial, dann darf es gerne Thrash sein. Viele würden bei dieser Richtung eher Metallica nennen, aber Testament haben einen unglaublich tollen Gitarristen, Alex Skolnick, der sich in vielen Musikstilen Zuhause fühlt. Mit dieser Platte verbinde ich ein großartiges Konzerterlebnis mit der Band, die mich wortwörtlich weggeblasen hat.
Jetzt sind es genau zehn Alben und ich entschuldige mich bei allen Musikern, Bands und Musikrichtungen, die ich jetzt nicht genannt habe, aber genauso liebe… Ich bin ein Büchernarr aber auch ein purer Musikjunkie, der sich für vieles begeistern lässt.
Sounds & Books bedankt sich bei Hauke Harder für die Vorstellung seiner Top-Ten-Alben. (Beitragsbild von Arndt Schmolze)
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