Lesung und Konzert: Funny van Dannen holte am 28.03.2024 seinen Hamburg-Auftritt in der Markthalle nach
Text von Gérard Otremba, Fotos von Niko Schmuck
Duplizität der Ereignisse bei Funny van Dannen. Wie schon das Konzert 2022 im Imperial Theater (Sounds & Books berichtete), musste auch sein ursprünglich kurz vor Weihnachten 2023 geplanter Auftritt aufgrund einer Krankheit verschoben werden. So traf sich also die Hamburger van-Dannen-Fangemeinde diesmal kurz vor Ostern in der ausverkauften Markthalle, um dem 66-Jährigen Berliner Songwriter, Schriftsteller und Maler zu lauschen. Diesmal in zweifacher Ausführung seines Arbeitsfeldes als Liedermacher und Autor.
Geschichten von Funny van Dannen
Funny van Dannen hat 2023 seinen neuen Erzählband „Angst vor Gott“ veröffentlicht, titeltechnisch
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eine Anlehnung an sein vor genau 20 Jahren erschienenes Buch „Neues von Gott“, das bis auf Platz 12 der Spiegel-Bestsellerliste kletterte und ihn plötzlich ins Rampenlicht beförderte. Auch mit seinen Alben fand er erst anschließend den Weg in die deutschen Charts. Dementsprechend unterteilte Funny van Dannen seinen Auftritt am 28.03.2024 in der Hamburger Markthalle. Der erste, eine gute Dreiviertelstunde dauernde Part gehörte der Literatur. Die neuen Geschichten und Gedichte weisen wieder den typischen, häufig auch mal makabren Funny-van-Dannen-Humor auf, wenn wir auf ein Gespräch zwischen einer Eiche und ein Dixi-Klo stoßen; einem den Rock’n’Roll liebenden Teufel als Quizfan begegnen, oder einer alten Ex-Polizistin kurz vor ihrem Tod beim radikal-resoluten Treiben begleiten. Funny-van-Dannens Storys sorgten für lautes Gelächter.
Neue Songs und die Klassiker
Nach einer Pause folgte im zweiten Teil des Abends die musikalische Darbietung mit zunächst einigen bisher unveröffentlichten Songs. Songs, die den Ukraine-Krieg, die Bauernproteste und das Deutschsein thematisierten, ein herrlich politisch unkorrektes über „Indianer“ war dabei und auch die Rolle des Geheimdienstes auf das private Leben sparte van Dannen nicht aus. Sukzessive eroberten dann ältere Lieder die Hamburg-Setlist. Eine Art Best-Of mit Songs aus der ersten Reihe und einigen versteckten Klassikern. „Unbekanntes Pferd“, „Alles verkauft“, „Der Fatalist“, „Frau am Steuer“, „Schön singen“ und Hits wie „Nana Mouskuri“, „Okapiposter“, „Nebelmaschine“,„Herzscheiße“, „Freundinnen“ und „Gwendolyn Kucharsky“. Fans der ersten Stunde kamen in den gut 100 Konzertminuten voll auf ihre Kosten. Und so war es einmal mehr ein überaus vergnüglicher Abend mit einem der besten deutschen Liedermacher und Humoristen.
