Chloe Gallardo: Defamator – Albumreview

Chloe Gallardo by Natalie Minguez

Die kalifornische Indie-Dream-Pop-Shoegaze-Songwriterin Chloe Gallardo debütiert mit dem Album „Defamator“

Nachdem Chloe Gallardo bislang mit Singles und EPs die Aufmerksamkeit eines Indiepublikums auf sich zog, steht sie nun mit dem Debütalbum „Defamator“ in den Startlöchern. Die während der Pandemie in ihrem Schlafzimmer entstandenen neuen Songs nahm die amerikanische Songwriterin in den Jazzcat Studios in Long Beach, Kalifornien, zusammen mit Jonny Bell (Hanni El Khatib, Adult Books) auf. Es war der erste Studiobesuch für Chloe Gallardo und das Ergebnis kann sich mehr als sehen und hören lassen. Ihren bisher durch Tracks wie „Lovesick“, „Cutting It Close“ oder „Fool’s Keeper“ bekannten, melancholischen Bedroom-Indie-Dream-Pop verfeinert und erweitert Gallardo auf ihrem ersten

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Longplayer.

Blood on the tracks

Chloe Gallardo Defamator Cover

Die 24-Jährige verarbeitet auf „Defamator“ ihre noch junge Vergangenheit, Themen wie Liebe und Freundschaft, aber natürlich auch die Kehrseiten der Medaille, der Herzschmerz und die Brüche, sind der rote Faden des Albums. Die aus Therapiesitzungen gewonnenen Erkenntnisse konnte die in Los Angeles lebende Musikerin in ihre neun Songs einfließen lassen. Es waren schmerzhafte Erkenntnisse, wie die Titel „Bloodline“ oder „There Will Be Blood“ andeuten. Wie der von Sounds & Books zum Song des Tages gekürte Opener „Bloodline“ schon sehr gut zeigt, fügt Chloe Gallardo ihren verspielt-melancholischen Indie-Dream-Pop noch eine Shoegaze-Note hinzu, die die Gitarrenarbeit passagenweise in der Vordergrund rückt. Eine bei anderen Songs ebenfalls zu beobachtende Vorgehensweise. Das Ende von „New Jersey“ kulminiert gar in einer Noise-Rock-ähnlichen Attacke, während „To See You Go“ von seinem sukzessiven Aufbau der Shoegaze-Dringlichkeit lebt.

Chloe Gallardo zwischen Soccer Mommy und Phoebe Bridgers

Mit dem schon vorab veröffentlichten „Last Dance“ hat Gallardo einen der schönsten Songs des Albums an den Schluss gestellt (nur noch von „New Jersey“-Reprise gefolgt). Ein sich zunächst sanft im Indie-Dream-Pop wiegendes, knapp sechs Minuten dauerndes Stück, das im letzten Drittel geradezu hymnischen Charakter annimmt, seine Verträumtheit trotz vermehrter Gitarrenparts indes nicht verliert. Mit diesem Debütalbum etabliert sich Chloe Gallardo in der Indie-Pop-Rock-Nische zwischen Soccer Mommy, Phoebe Bridgers, Snail Mail und Julia Jacklin. Feine Sache.

„Defamator“ von Chloe Gallardo“ erscheint am 12.05.2023 bei Taxi Gauche Records. (Beitragsbild von Natalie Minguez)              

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