Amber & The Moon live in Hamburg 2023

Amber & The Moon live Hamburg 2023 Knust by Niko Schmuck Sounds & Books

Die Hamburger Bands Amber & The Moon und Weesby verzauberten das Publikum am 28.11.2023 im Knust

Text von Gérard Otremba, Fotos von Niko Schmuck

Ein Heimspiel-Abend im Hamburger Knust. Um mal wieder die Songs ihres im Januar bei Popup-Records veröffentlichten Debütalbums „Things We’ve Got In Common“ live erklingen zu lassen, lud die Indie-Folk-Band Amber & The Moon ins Knust ein. Und brachte als Support Weesby mit, ein von der Hamburger Musikerin Dorothee Möller gegründetes, noch ganz junges Musikprojekt. Das ursprünglich für den Saal geplante Konzert musste kurzfristig in die Bar des Knust verlegt werden. Weniger Platz zwar für die Musiker auf der dann sehr kleinen Bühne, aber umso intimer der Rahmen für dieses Hamburg-Doppel.

Weesby als Support von Amber & The Moon

Dorothee Möller kennt man u.a. als Gitarristin im Live-Line-Up von Jenobi. Ihre dortige Chefin Jenny Apelmo begleitet sie an diesem Abend bei Weesby am Bass, am Schlagzeug sitzt Timon Schempp, als ebensolcher u.a. auch bei Helgen aktiv. Weesby steckt noch ganz Anfang ihrer Karriere, weshalb es ein relativ kurzer Support-Auftritt wird mit der bisher einzigen, im Oktober erschienenen Single „Prokrastinieren“ am Schluss. Zu hören gab es feinen Songwriter-Indie-Pop mit Achtsamkeitsgarantie und Groove-Faktor. „Ihr seid so super schön still. Das macht Spaß mit euch“, lobte Dorothee Möller das Publikum. Ein Lob, das man nur zurückgeben kann, denn es hat auch umgekehrt sehr viel gemacht.

Bewegend und impressionistisch

2019 zog Ronja Pohlmann aus Landsberg am Lech nach Hamburg, gründete Amber & The Moon zunächst als Soloprojekt, bevor sie mit Gitarrist/Bassist/Sänger Jonathan Riedel und Schlagzeuger Torben Sdunek zwei Mitstreiter für ihr Projekt fand. Live zusätzlich von Ben Schadow (Rhonda) am Bass unterstützt, der auch das Amber & The Moon-Debütalbum produziert hat. Für eine Stunde tauchte die Band in eine zauberhafte wie verführerische Indie-Folk-Welt ein. Geradezu andächtig uns mystisch der Auftakt mit „There Is A Place“: liebevolles Fingerpicking, Pohlmanns zarter, fast schüchterner Gesang, das dezente Arrangement zutiefst bewegend und impressionistisch. Eine Stimmung, die bleiben sollte. Bei „Howling“ mit Indie-Pop-Appeal, bei „Palace Of Gold“ bluesig angehaucht, in „Eldorado“ mit Americana-Twang versehen.

Amber & The Moon und die Geschichten

Ronja Pohlmann erzählt gelegentlich kurze Geschichten zu einzelnen Songs, über die Depressions-Offenbarung eines ihr nahestehenden Menschen, die zu „Black Swarms“ führte, oder über das Gefühl der Sorge zu Menschen, die man im Herzen trage, die man aber aufgrund von räumlicher Distanz nur selten sähe und spreche („How It Feels“). Instrumentenstimmphasen versuchte sie mit Publikumskommunikation zu überbrücken, die aber leicht ins Leere liefen („Hat jemand eine spannende Geschichte? Eine crazy Anreise? Nein? Das ist jetzt etwas enttäuschend“). Immerhin wissen wir jetzt anhand eines Ratespiels, dass Ben Schadow die Schuhgröße 43 hat. Zwar hatten die Gäste keine crazy Anreise-Geschichten zu erzählen, aber es hörte auch bei Amber & The Moon in stiller Bewunderung zu und einen „Uuuh“-Chor anstimmen funktionierte ebenfalls ganz ausgezeichnet. Und wer anderen eine Freude bereiten möchte, der verschenke zu Weihnachten das Amber & The Moon-Album „Things We’ve Got In Common“ an seine Lieben.

Kommentar schreiben