Weyes Blood: And In The Darkness, Hearts Aglow

Weyes Blood credit Neil Krug

Melancholischer Songwriter-Pop ganz groß: Natalie Mering, alias Weyes Blood, verzaubert erneut mit herrlichen Melodien

Man kann das Album noch so häufig hören, am Ende steht immer das gleiche Ergebnis. Natalie Mering, alias Weyes Blood, bleibt die unangefochtene Königin des Songwriter-Pop. Geschult an der Musik der Beatles, Joni Mitchell und Carole King, verzaubert uns die in Los Angeles lebende Sängerin und Komponistin erneut mit den herrlichsten nur denkbaren Melodien. „And In The Darkness, Hearts Aglow“, der Nachfolger des 2019 veröffentlichten und von Sounds & Books rezensierten „Titanic Rising“, ist Merings insgesamt fünftes Album und der zweite Teil einer speziellen Trilogie. Während sich Weyes Blood auf „Titanic Rising“ mit einem potentiell bevorstehenden Untergang auseinandersetzte, sitzt sie nun mittendrin und sucht nach einer Befreiung aus einer von Algorithmen beherrschten Technik und einem grassierenden Ideologie-Chaos. „We’re in a fully functional shit show. My heart is a glow stick that’s been cracked, lighting up my chest in an explosion of earnestness“, sagt Natalie Mering.

Weyes Blood zwischen Breitwand-Pop und Getragenheit

Weyes Blood And In The Darkness Hearts Aglow Cover Sub Pop Records

Acht neue Songs, plus zwei Zwischenspiele, befinden sich auf dem von Mering und Jonathan Rado (Foxygen) produzierten „And In The Darkness, Hearts Aglow“. Weyes Blood setzt ihre mit „Titanic Rising“ begonnen Trilogie-Arbeit konsequent fort. Getragen der von uns bereits zum Song des Tages gekürte Opener „It’s Not Just Me, It’s Everybody“ gekürte Opener, der vom cineastischen, hymnenhaften, opulenten, aber mit Tiefenwirkung versehenen und legeren Breitwand-Pop in „Children Of The Empire“ abgelöst wird.  Die auf „Titanic Rising“ häufig noch sehr mächtigen Arrangements weichen nun zumeist der feierlich-ehrwürdigen Form. Der Schönheit von Merings melancholischen Songs tut dies natürlich keinen Abbruch. Orchestrales wie in „Grapevine“ vernehmen wir nach wie vor, aber wie viel Sehnsucht und Anmut steckt nur in „Hearts Aglow“ (Mini-Gitarrensolo inklusive)? Puh, das geht durch Mark und Bein.

Heavy Rotation

Mit dem lockeren „The Worst Is Done“ wartet an vorletzter Stelle noch eine sehr hübsche Überraschung auf alle Hörer. Verhältnismäßig beschwingt führt Weyes Blood Folk-Pop und Westcoast-Soft-Pop zusammen. In den 70ern wäre der Song ein Kandidat für die Top-Ten der Single-Charts aller Länder. So prächtig die Melodien auch wieder ausfallen, mit Merings sanfter wie wärmender Stimme gewinnen sie noch mehr Ausstrahlungskraft. Genuss pur, diese Musik. Ab jetzt auf heavy rotation in der Sounds & Books-Redaktion zu hören. Und hoffentlich bald in allen Wohnzimmern. Großartiges Album.

„And In The Darkness, Hearts Aglow“ von Weyes Blood erscheint am 18.11.2022 bei Sub Pop Records / Cargo Records. (Beitragsbild von Neil Krug)   

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