Siv Jakobsen live in Hamburg 2023

Siv Jakobsen live Hamburg 2023 Mojo Jazz Café by Gérard Otremba Sounds & Books

Ein norwegischer Abend mit Siv Jakobsen und Mia Berg im Hamburger Mojo Jazz Café

„We need more jokes“ sagte Siv Jakobsen einmal bei einer Ansage während ihres Konzertes am 22.02.2023 im Mojo Jazz Café zu ihren beiden Mitmusikern. Sie wollte wohl die ehrfurchtsvoll-andächtige Stimmung etwas lockern, die sie wenige Minuten zuvor noch lobte. Doch sehr viele Witze fielen weder vor noch nach ihrem Satz. Schließlich war die norwegische Songwriterin nach Hamburg gekommen, um sich ihrer Kunst zu widmen und die Songs ihres aktuellen, im Januar veröffentlichten Albums „Gardening“ live vorzustellen.

Mia Berg mit einem Solo-Auftritt als Support

In Begleitung der Cellistin Sunniva Shaw Of Tordarroch und Schlagzeuger Ola Djupvik spielte sie fast das komplette neue Album sowie einige ältere Songs aus den von uns rezensierten Platten „A Temporary Soothing“ und „The Nordic Mellow“. Als Support brachte Siv Jakobsen ihre Landsfrau Mia Berg mit, deren digital erschienenes Debütalbum „Sleepwalkers At Noon“ wir im Oktober in unserer Review vorgestellt haben. Berg begleitete sich als Solistin an der Gitarre und es war während ihres Auftritts genauso leise im Publikum wie später bei Siv Jakobsen. Was ja auch nicht immer bei Support-Künstlern der Fall ist, da haben die Hamburger Konzertgänger das richtige Gespür für die feinen Indie-Folk-Pop-Songs Mia Bergs bewiesen. Die Musik beider Künstlerinnen hat aber auch Ruhe und Aufmerksamkeit verdient.

Filigrane, wunderschöne Songs von Siv Jakobsen

Siv Jakobsen hat sich schon frühzeitig als eine Art norwegische Schwester im Geiste von Laura Marling herauskristallisiert. Bei ihrem Konzert im Hamburger Mojo Jazz Café konnte man das an Songs wie „Like I Used To“ oder „Bad By Design“ bestens heraushören. Jakobsens dezent vorgetragener Indie-Folk lebte von ihrer angenehmen, klaren wie verträumten  Stimme. Filigrane, wunderschöne Songs, die durch feinfühliges Cello-, Gitarren und Schlagzeugspiel eine fast sakrale Stimmung aufkommen ließen. Tempobeschleunigungen gab es vereinzelt zu bestaunen, in „Romain’s Place“ beispielsweise und bei der zweiten Zugabe „Shallow Digger“, von Siv Jabobsen als „the loudest number“ in ihrem Repertoire bezeichnet. Mit „Sun, Moon, Stars“, auf Platte zusammen mit Anne Brun eingesungen, endete das 70-minütige, höchst ergreifende Konzert. So abgedroschen die Floskel mit der intimen Musik auch klingen mag, für die Auftritte von Siv Jakobsen und Mia Berg traf sie hundertprozentig zu.                       

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