Kurz und gut: Alben von Talking To Turtles, Death And Vanilla und Portland

Talking To Turtles credit Stella Weiss

Die Sounds & Books-Reviews zu den am 17.03.2023 erscheinenden Alben von Talking To Turtles, Death And Vanilla und Portland

Text von Gérard Otremba

Der Indie-Pop triumphiert in der heutigen Ausgabe der Rubrik „Kurz und gut“ bei Sounds & Books. Dieser stammt diesmal aus Deutschland mit dem neuen Album von Talking To Turtles, „And What’s On Your Mind?“, aus Schweden mit der Platte „Flicker von „Death And Vanilla“ sowie aus Belgien mit mit „Departures“ des Duos Portland.

Talking To Turtles: And What’s On Your Mind?

Neun Jahre nach ihrem letzten Album „Split“ melden sich Talking To Turtles zurück. Die Zwischenzeit versüßte uns Florian Sievers als Das Paradies mit den beiden Alben „Goldene Zukunft“ (2018) und „Die stroboskopen Jahre“ (2022). Nun musiziert er also wieder gemeinsam mit seiner Partnerin Claudia Sievers als Talking To Turtles und schon nach dem ersten Hördurchgang von „And What’s On Your Mind?“ fühlt man sich ganz und gar geborgen im wärmenden Sound der zehn neuen Songs. Der Indie-Folk-Pop von Talking To Turtles erreicht spätestens mit

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diesem vierten Album den Anstrich einer gewissen Zeitlosigkeit. Melancholisch-verträumt im Titeltrack, elegant und strahlend im Opener „I’m A Pretender“, verspielt-wehmütig im von uns als Song des Tages vorgestellten „Grapefruit Knife“, oder tänzelnd im sanften Upbeat-Tempo von „Stevie“ und „Junior 3rd“. Wunderschöne Melodien, die nicht selten an Belle & Sebastian erinnern. Schön, dass sie wieder da sind, die Talking To Turtles.

„And What’s On Your Mind?“ von Talking To Turtles erscheint am 17.03.2023 bei Krokant Musik. (Beitragsbild: Talking To Turtles von Stella Weiss)

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Death And Vanilla: Flicker

Den Nachfolger des 2019 veröffentlichten Albums „Are You A Dreamer?“ präsentieren Death And Vanilla mit „Flicker“. Die schwedische Indie-Band, bestehend aus Marleen Nilsson, Anders Hansson und Magnus Bodin, ließ sich auch für ihr neues Werk von Vintage-Klängen inspirieren und hebt gerne mal wie in „Perpetuum Mobile“ in sehr spacige Sphären ab. Death And Vanilla paaren auf „Flicker“ Indie-, Dream- und Psych-Pop mit Anwandlungen von Krautrock. Im Opener „Out For Magic“ klingt das Trio aus Malmö dabei wie eine schwungvolle Mischung aus Belle And Sebastian und The Cure. Herrlich sehnsüchtig, über allem schwebend und doch sehr catchy geraten indes das von zum Song des Tages gekürte „Find Another Illusion“ sowie „Looking Glass“, neben „Out For Magic“ die zwei wohl besten Songs des Albums. Ja, Death And Vanilla verströmen eine Art Magie mit ihren flirrend-abgehobenen Sound-Spektren und versetzen einen in schönste Trance-Zustände.

„Flicker“ von Death And Vanilla erscheint am 17.03.2023 bei Fire Records/Cargo Records.

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Portland: Departures

Und weil ich gerade so im Flow bin, gibt es gleich noch eine weitere Band, die sich dem Indie-Dream-Pop verschrieben hat. Das Duo Portland, bestehend aus Jente Pironet und Sarah Pepels stammt aus Belgien, und benannte sich im Andenken nach der Heimatstadt des viel zu früh von uns gegangenen Elliott Smith. Ihr 2019 veröffentlichtes Debüt „Your Colours Will Stain“ erschien ausschließlich in Belgien, mit dem Nachfolger „Departures“ geht es nun in die weite Welt hinaus. Und diese wird entzückt sein. Denn zwölf überaus pittoreske Songs befinden sich auf „Departures“. Dem an die frühen Beach House erinnernden Sound setzen Portland eine Prise Folk hinzu, sind aber wie in „The Good Girls“ auch der indiepopaffinen Tanzfläche nicht abgeneigt.

Die Belgier verfallen also nicht gänzlich in kuschelweiche Harmonieklänge, sondern wagen hier und dort den Sprung zur Hymnik. So, oder so, beweisen sie ein Händchen für sehr schöne Melodien. Als weitere Anspieltipps eignen sich das von uns zum Song des Tages gekürte „Sensational“, der New-Wave-getränkte Opener „Where Did Everybody Go“ sowie das sehnsüchtige „Last Trip“. Feines Album, bitte weiter so.

„Departures“ von Portland erscheint am 17.03.2023 bei PIAS Recordings.   

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