Die Sounds & Books-Reviews zu den am 08.03.2024 erscheinenden Alben von Bleachers, Oisin Leech und Ella Ronen
von Gérard Otremba
In der heutigen Ausgabe der „Kurz und gut“-Rubrik beschäftige ich mich mit dem vierten, selbstbetitelten Bleachers-Album, der Band um Star-Produzent Jack Antonoff, dem Solo-Debüt des irischen Songwriters Oisin Leech sowie der neuen Platte der in der Schweiz lebenden, israelischen Musikerin, Poetin und Aktivistin Ella Ronen.
Bleachers: Bleachers
Als Produzent arbeitet Jack Antonoff mit die Arenen füllenden Künstlern wie Taylor Swift, Lana Del Rey, The
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1975, Lorde und Florence + Machine zusammen. Bei seinem ganzen Produzenten-Ruhm geht die eigene Arbeit des vielfachen Grammy-Preisträgers als Musiker fast etwas unter (okay, in den USA nicht). Das nun erscheinende, selbstbetitelte Album seines Projekts Bleachers ist bereits die vierte Bandplatte seit dem Debüt „Strange Desire“ von 2014. Mit Bleachers pflügt Jack Antonoff munter durch zahlreiche populäre Genres. Der Indie-Rock von The National findet in Songs wie „I Am Right On Time“ (schmissig), „Isimo“ und „Me Before You“ (balladesk) und „We Are Going To Know Each Other Forever“ (schleichend, mit 80er-SynthPop-Referenz am Ende) seine Entsprechung, während „Ordinary Heaven“ zu einem groovenden Slowmotion-Funk-Jazz-Rock mutiert.
Ungemein ausgelassen hingegen „Modern Girl“, das mit seinem treibenden wie ansteckenden Rhythmus sowie einem markanten Saxophon sofort Feier-Party- und Tanzlaune verbreitet. Weitere Anspieltipps sind geschmeidige „Jesus Is Dead“ und der Indie-Pop von „Tiny Moves“. Ein sehr abwechslungsreiches Album.
„Bleachers“ von Bleachers erscheint am 08.03.2024 bei Dirty Hit. (Beitragsbild: Bleachers von Alex Lockett)
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Oisin Leech: Cold Sea
Solo-Debütalbum des irischen Songwriters Oisin Leech, der manchen als Teil des Duos The Lost Brothers bekannt sein dürfte. Leech hat das Album mit Produzent Steve Gunn in einem alten, dem Meer zugewandten Schulhaus in Goorey Rocks bei Malin, Co. Donegal aufgenommen. Das Meer war für Leech auch ein entscheidender Faktor für die Plate, wobei er „das Meer als eine Art Spiegel benutzte, in dem sich die Songs spiegeln.“ Neun Lieder befinden sich auf „Cold Sea“, neun Lieder, die sicherlich zu den schönsten der diesjährigen Folk-Veröffentlichungen zählen.
Mit Hilfe der Kollegen M. Ward, Tony Garnier (Bassist bei Bob Dylan), dem Folk-Pionier Dónal Lunny und dem irischen Fiddle-Star Róisín McGrory, sind sehr entschleunigte und berührende Songs entstanden. „October Sun“ und das von Sounds & Boks zum Song des Tages gekürte „Colour Of The Rain“ sind der perfekte Auftakt dieses Singer-Songwriter-Reigens, der phasenweise an die leisesten Momente von Simon & Garfunkel (u.a. bei „Malin Gales“) erinnert und magische Momente bereithält.
„Cold Sea“ von Oisin Leech erscheint am 08.03.2024 bei Outside Music.
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Ella Ronen: The Girl With No Skin
Die in der Schweiz lebende Ella Ronen ist Musikerin, Poetin und Aktivistin. Alles zu hören auf ihrem neuen Album „The Grl With No Skin“, das sie gemeinsam mit Produzent Sam Cohen (Norah Jones, Kevin Morby) aufgenommen hat. Cohen hat auch Gitarren, Schlagzeug, Bass und Piano beigesteuert und mit ihm hat Ella Ronen das Stück „Just Want To See You“ als Duett eingesungen, eine phantastische Songwriter-Pop-Ballade und sicherlich eines der bewegendsten Duette des Jahres. Im Interview mit S&B gab Ronen zu Protokoll, dass sie während der Entstehung des Albums vermehrt Musik von Lucy Dacus, Phoebe Bridgers, Adriane Lenker und Mitski gehört habe.
Dieser Indie-Impetus kommt in rockigen „The Mall“ oder im polyrhythmischen „Fuck Cute“ zum Ausdruck. Ella Ronen taucht auf dieser Platte tief in die eigene Biographie ein und das mit zahlreichen starken Songs. Dazu gehört die Liebeserklärung an Leonard Cohen, „Undercover, genauso wie der nachdenklich stimmende Opener „Truth“ und das edle Titelstück. Erinnert in diesen tollen Momenten an Laura Marling und Natalie Merchant.
„The Girl With No Skin“ von Ella Ronen erscheint am 08.03.2024 bei BB*Island.
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