King Hannah: I’m Not Sorry, I Was Just Being Me

King Hannah credit Katie Silvester

Hypnotisch-betörender Americana-Noir aus Liverpool: King Hannah verzaubern mit ihrem Debütalbum

Es war schon die 2020 veröffentlichte und von uns als Song des Tages vorgestellte Debüt-Single „Crème Brúlée”, die einen vor Begeisterung schlicht vom Stuhl kippen ließ. Das in Liverpool beheimatete Duo King Hannah tauchte ab in eine filigrane wie düstere, an Mazzy Star erinnernde Indie-Dream-Pop-Rock-Welt ab, der durch seinen traumverlorenen, betörend-melancholischen, raumgreifenden, in den Bann ziehenden Sound überzeugte. Die dazugehörige EP Tell Me Your Mind And I’ll Tell You Mine“ hielt, was der Vorabtrack versprach und spätestens als das Songwriter-Paar Hannah Merrick und Craig Whittle im März 2021 auch noch eine Wahnsinnsversion von Bruce Springsteens „State Trooper“ herausbrachten, war klar, dass das Genre Indie-Dream-Pop-Rock nur ein eine Teilaspekt ihres Schaffens abbildet.

King Hannah zwischen Portishead und Neil Young

King Hannah I'm Not Sorry I Was Just Being Me Cover City Slang

Die beiden von uns als Songs des Tages vorgestellten Vorabtracks „A Well-Made Woman“ und „All Being Fine“ waren von nicht minder intensiver Qualität. King Hannah finden sich auf ihrem Debütalbum „I’m Not Sorry, I Was Just Being Me“ tief in nebulösen, geheimnisvollen Americana-Noir-Gefilden wieder, die Slowcore mit Blues vereinen. Hannah Merrick erinnert in ihrem apathisch-beschwörenden Gesangsstil nicht nur an Hope Sandoval, auch Portishead-Chanteuse Beth Gibbons, PJ Harvey oder Patti Smith erkennt man wieder. Kein Wunder also, wenn dann ein Song wie „Foolius Caesar“ auch an die etwas stürmischeren Stücke Portisheads gemahnt. Im sich auf fast acht Minuten mäandernden, von Merrick geradezu geflüsterten „The Moods That I Get In“ lässt Whittle seine Gitarre in Neil-Young-Manier erklingen, wenn dieser mal wieder die Weiten der amerikanischen Landschaft erkundet. Craig Whittles Spiel lebt einerseits von verzerrt-fuzzigen Läufen, andererseits vom für den Folk charakteristischen, einfühlsamen Fingerpicking.

Songs mit unwiderstehlicher Sogkraft

King Hannah versetzen die Hörer mit ihren zehn Songs – plus zwei Zwischenspiele – wirkungsmächtig in Trance. Es sind mit unwiderstehlicher Sogkraft gesegnete Songs, von denen bald sehr, sehr viele Menschen sprechen werden. Und wer die Band, neben Merrick und Whittle waren noch Bassist Olly Gorman, Schlagzeuger Jake Lipiec sowie Keyboarder Ted White an den Aufnahmen beteiligt, bei ihrem ersten Konzert außerhalb Großbritanniens beim Reeperbahn Festival 2021 gesehen hat (Sounds & Books berichtete), weiß auch um ihre großartigen Live-Qualitäten. Die geplanten und hoffentlich stattfindenden Deutschland-Konzerte im April sollte man sich nicht entgehen lassen. Man erlebt dann nämlich eine Band, die Ende 2022 zu den Aufsteigern des Jahres gezählt werden muss. Mit einem grandiosen Debütalbum als Grundstein.

„I’m Not Sorry, I Was Just Being Me“ von King Hannah erscheint am 25.02.2022 bei City Slang. (Beitragsbild von Katie Silvester)  

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