Joss Stone live in Hamburg 2022

Joss Stone live Hamburg Stadtpark 2022 by Gérard Otremba Sounds & Books

Die britische Soul-Musikerin Joss Stone beglückt mit ihrer achtköpfigen Band das Hamburger Publikum beim Konzert im Stadtpark

Bisher hatte Sounds & Books immer Wetterglück bei den Besuchen der Stadtpark-Open-Air-Konzerte in diesem Jahr. Bis auf einen kleinen Schauer zu Beginn des Joe-Jackson-Auftritts blieb es stets trocken und die Temperaturen spielten ebenfalls mit. Nun prognostizierten die Meteorologen just für den Abend des Joss-Stone-Auftritts am 15.08.2022 mögliche Gewitter und Regenschauer, der Blick wanderte schon am frühen Nachmittag gen Himmel, respektive auf die Wetter-App. Jedoch das befürchtete Wetterungemach blieb aus. Wo auch immer es in Hamburg an diesem Abend Unwetter gab, im Stadtpark jedenfalls nicht. Einige Regentropfen fielen in höchst moderater Form zwischen Support und Hauptact, ein paar Regencapes wurden indes nur kurzfristig gezückt. Selbst Joss Stone schaute nach einer halben Stunde ihres Gigs gen Himmel und wunderte sich über das Ausbleiben des Regens.

Eine beeindruckende Performance der schwangeren Joss Stone

Die Hamburger Band King LX bestritt als Vorgruppe den ersten Part des Abends. Das Quartett um den stimmgewaltigen Sänger Benji bot ein feines R&B-und-Soul-Set, das vollkommen zu Recht beim Publikum gut ankam. Starke Stimme, gute Performance. Die starke Stimme ist auch das Markenzeichen der britischen Sängerin und Songwriterin Joss Stone, die 2003 im zarten Alter von 16 Jahren mit dem Gold-(Deutschland, USA)- und Platin-Album (UK) „The Soul Sessions“ debütierte. Damals fiel Stone noch als reine Interpretin positiv auf, später folgten auch Eigenkompositionen. Nun, neunzehn Jahre später ist sie zu einer 35-jährigen Frau gereift, die hochschwanger ein beeindruckendes Konzert vor circa 3500 Besuchern gab. Joss Stone changierte dabei zwischen liebenswerter Diva (als Soulsängerin ist man qua Berufswahl Diva) und Kleinmädchencharme.

Sie performte an diesem erneut sommerlich-warmen Abend in der Hamburger Stadtpark-Arena, die sie mit den Worten „What a beautiful place to make music“ begrüßte, wirklich zauberhaft. Suchte immer wieder die Nähe zu den Fans, ließ jene schon früh mitsummen und später bei „Super Duper Love“ auch mitsingen und zeigte sich von einer herzergreifend sympathischen Seite.

Aktuelle Songs und Soul-Klassiker

In ihrem Rücken spielte eine präzise und filigrane achtköpfige Band (zwei Backgroundsängerinnen, Keyboard, zwei Bläser, Bass, Schlagzeug und Gitarre), die sich neben all der Perfektion Raum für gelegentliche solistische Ausflüge gönnte. Es war ein Soul-Konzert aus einem Guss, mal smooth, mal funky, mal bluesig. Neue Stücke wie „Never Forget My Love“ und „You’re My Girl“ – ein Lied für ihre „cute daughter“ – standen ebenso auf dem Programm wie Soul-Klassiker von „Midnight Train To Georgia“, über „I Say A Little Prayer“ zu „This Is A Man’s World“. Joss Stone ließ es sich nicht nehmen, ein von den Fans erzeugtes Handy-Lichtermeer fotografisch festzuhalten („You look wunderbar, ich liebe euch“) und verteilte während der feierlich zelebrierten Zugabe „Right To Be Wrong“ Sonnenblumen an die Fans. Es war die pure Liebe. Nach gut einer Stunde und fünfundvierzig Minuten meldete sich das Kind im Stones Bauch und verlangte seine Ruherechte. Die bekam es. Und Hamburg erneut ein wunderbares Stadtpark-Open-Air-Konzert.       

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