Das Debütalbum „Wundersame Welt“ des Hamburger Songwriter-Indie-Pop-Duos Hafenmann versüßt einem das Jahresende
von Gérard Otremba
Als Hamburger (okay, zugezogener Hamburger) muss man diese Band schon allein aufgrund ihres Namens lieben. Hafenmann, so naheliegend der Name für Hamburger Musiker, muss man trotzdem erstmal drauf kommen. Die Sängerin Fatma Diaw und der Musiker Arne Thamer haben diese Idee umgesetzt und nennen sich Hafenmann. Ihr gemeinsames Debütalbum „Wundersame Welt“ entstand mit Hilfe des Kölner Musikers und Produzenten Hanno Busch (Hanno Busch Trio, Sommerplatte, Gitarrist bei Disko Nr. 1). Der Bandname Hafenmann steht also per se schon als Synonym für einen Ort, der verschiedene Stimmungen und Gefühle zulässt.
Ein fröhlicher Hafenmann-Auftakt
Ein Pendel
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zwischen Ankunft und Abschied, zwischen Einsamkeit und Melancholie, Romantik und Sehnsucht, zwischen Sehnsucht und Aufbruch. Hafenmann machen Songwriter-Indie-Pop, der all diese Facetten und Projektionsflächen des Hafens aufgreift und auf die schönste Weise umsetzt. Der Songwriter-Indie-Pop der beiden Hamburger erinnert manchmal an Die Höchste Eisenbahn, mal an Wir sind Helden, mal an Christiane Rösinger und mal Antje Schomaker. Hafenmann verfallen nicht nur in Wehmut, sondern vermitteln auch eine im Swing-Jazz verankerte Weltläufigkeit. Sehr beschwingt und fröhlich beginnt das Album im retrospektiven „Im Schatten der Vergänglichkeit“, wo in der letzten Minute majestätisch-edle Bläser erste Akzente setzen.
Facettenreiche Bläser
Ein Markenzeichen des Hafenmann-Sounds. Im anschließenden Titelsong erklingen die Bläser fanfarenartig, in „Labyrinth der Namen“ feierlich-schwermütig, in „Blinder Passagier“ Big-Band-mäßig. Während „Blinder Passagier“ munter vorwärtsprescht, freundet sich Fatma Diaw in „Achtundvierzig“ mit der Dunkelheit an. Selbstredend fällt dieser Track dann wesentlich nachdenklicher aus und setzt auf Klarinettenklänge. Es befinden sich neun ausnehmend feine Songs auf „Wundersame Welt“. Songs, die von der Liebe, von Erinnerungen, von der Gegenwart, von der Sehnsucht nach dem Meer und den Bergen, von Zweifeln und von Freundschaft handeln. „Wundersame Welt“ ist eine dieser Platten, die einem das Jahresende versüßen. Und Hamburg von seiner prächtigsten Songwriter-Seite zeigen.
„Wundersame Welt“ von Hafenmann erscheint am 08.12.2023 bei Backseat. (Beitragsbild: Pressefoto)
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