Andreas Solbach: Hermann Hesse

Andreas Solbach Hermann Hesse Cover wbg Theiss Verlag

Opulenter Rückblick auf das bewegte Leben des Literatur-Nobelpreisträgers Hermann Hesse mit mehr als 150 Fotos

Demian, Unterm Rad, Der Steppenwolf, Das Glasperlenspiel: Die bekanntesten Werke von Hermann Hesse haben bis heute Kultstatus und werden von immer neuen Generationen von Leser:innen entdeckt – und zwar weltweit. Es sind die aus der Romantik entlehnte Sprache, die Elemente aus Bildungsromanen sowie – vor allem in späteren Werken – seine Offenheit für Spiritualität, die seinen Ruf prägen. Aber nicht nur vom Publikum wird er bis heute verehrt; auch zahlreiche Kolleg:innen nennen Hesse immer wieder als Inspiration für ihre Arbeit und als Wegbereiter. Von einigen Kolleg:innen eher belächelt ob seiner scheinbaren Harmlosigkeit und abgestempelt als „Jugend-Schriftsteller“, hat Hesse selbst seine Arbeit immer sehr ernst genommen und mit ihr die Welt besser machen wollen.

Der Mensch Hermann Hesse

Andreas Solbach Hermann Hesse Cover wbg Theiss Verlag

Bei aller Diskussion über Inhalt und Bedeutung seiner Prosa gerät der Mensch Hermann Hesse meist in den Hintergrund. Dabei sind Kunst und Künstler nicht voneinander zu trennen. Denn Hesse webte immer Autobiographisches in seine Arbeit ein, war ein Beobachter und Dokumentar seiner Umwelt und seiner Selbst. In „Hermann Hesse – Ein Schriftsteller auf der Suche nach sich selbst“ zeichnet Andreas Solbach, studierter Germanist, Anglizist und Philosoph mit einstigen Professuren an den Universitäten in Dortmund und Toronto, das Leben von Hesse sorgsam nach.

Dabei gibt Solbach intime Einblicke in das familiäre Umfeld, die Wohnorte, die Arbeitsweise und das Liebesleben von Hesse. Dessen ewige Zerrissenheit zwischen Natur- und Stadtleben, zwischen dem Wunsch nach Gesellschaft und dem nach Zurückgezogenheit, zwischen Heimatverbundenheit und Fernweh, ist wunderbar eingefangen und hilft, seine Werke besser und neu zu verstehen. Die rund 210 großformatigen Seiten sind gefüllt mit 150 Fotografien von der Kinderzeit in Calw bis zu den späten Jahren im Tessin.

Ein umfangreiches Bild

Aus sorgsam zusammengetragenen Briefen, Dokumenten, Tagebucheinträgen und Fachbeiträgen entsteht so ein umfangreiches Bild eines Mannes, dessen Abenteuer- und Arbeitshunger unermesslich schienen und ihm auch durch die Tiefen seines Lebens (versagte Anerkennung, Neurosen, Krieg, Scheidung, Verrat) geholfen haben. Bis zu seinem Tod 1962 in Montagnola ist Hesse dabei zwar immer wieder fündig, aber stets ein Suchender geblieben.

Andreas Solbach: „Hermann Hesse – Ein Schriftsteller auf der Suche nach sich selbst“, wbg Theiss-Verlag, Hardcover, 208 Seiten, 978-3-8062-4417-5, 54 Euro. (Beitragsbild: Buchcover)

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