Die Hamburger Indie-Pop-Band Willow Parlo stellte die Songs ihrer just veröffentlichten EP „See U Whenever“ vor
Text von Gérard Otremba, Fotos von Niko Schmuck
Dass Willow Parlo zu den hoffnungsträchtigen Newcomerbands Hamburgs gehören, war schon letztes Jahr klar, als sie Ende Juli ihre selbstbetitelte Debüt-EP bei Popup-Records herausbrachten. Diese kündigten wir hier im Online-Magazin eures Vertrauens mit „Godless“ als Song des Tages an. Ich war dermaßen angetan von der melancholischen Catchyness des Indie-Dream-Pop des Quartetts, dass ich das Lied doch gleich mal auf Platz 46 in der Liste der 100 Songs des Jahres 2022 setzte. Schafft nicht jede Newcomerband auf Anhieb. Ein Jahr später präsentierten Willow Parlo am 15.12.2023 die Songs ihrer zweiten, vor Wochenfrist veröffentlichten EP „See U Whenever“ in der prallgefüllten SkyBar des Molotow.
Pförtner als Support von Willow Parlo
Die war schon zum Support-Auftakt von Pförtner richtig gut gefüllt. Das Hamburg-Berliner Quintett, bestehend aus Sänger Xaver Scheuer, Gitarrist Patrick Hänsler, Cellistin Rahel Meiller, Bassist Max Nielsen und Schlagzeuger Lenny Mohren, hat sich erst dieses Jahr gegründet und trat bereits beim Wutzrock- sowie beim Reeperbahn-Festival auf. Gut in Szene setzten sie sich auch als Vorband von Willow Parlo, mit ihrem an der NDW sowie an Franz Ferdinand und Bloc Party geschulten Indie-Rock waren sie die richtigen Einheizer und werden sicherlich ihren Weg gehen. Eine Debüt-EP ist für das Frühjahr 2024 geplant. Das sind doch erfreuliche Aussichten.
Herrlich melodiöser Indie-Pop
Wie schnell so eine knappe Stunde als Konzertgast verfliegen kann, zeigte sich beim anschließenden EP-Release-Gig von Willow Parlo. Die charmante Sängerin Noemi Bunk, die sich ganz überwältigt von den vielen Fans zeigte, Gitarrist Marco Winkler, Bassist und Keyboarder Björn Kröger sowie Schlagzeuger Jan Hendrik Schnoor begannen mit dem psychedelisch anmutenden „Bonsai Universe“ und endeten mit der letzten, von uns ebenfalls zum Song des Tages gekürten EP-Vorabsingle „My Father’s Eyes“. Dazwischen lagen neun weitere Songs, darunter natürlich alle Tracks der aktuellen EP und ein Cover des Donna-Lewis-Songs „I Love You Always Forever“. Eine Stunde mit herrlich melodiösem Indie-Pop, der in „Can‘t Get Enough“ mutig nach vorne prescht, in „Silver Screens“ und „Even Nothing“ überaus verträumt daherkommt, bei „Spinning“ zum Mitsingen des „Uuh-Uuh“-Teils einlädt (als Dankeschön gab es eine Herzchen von Noemi Bunk) und bei „All I Want“ auch mal explodieren kann.
Willow Parlo demnächst wieder im Molotow
Und Willow Parlo stellten nicht nur die EP-Tracks vor, sondern hatten mit „All About It“ einen ganz neuen, für alle unbekannten Song dabei. Und was soll man sagen? „All About It“ setzte mit seiner schwärmerischen Ausrichtung diesem sowieso schon prächtigen Konzert die Krone auf. Single- und hitverdächtig. Und nach zwei EPs erscheint nächstes Jahr bestimmt das Debütalbum. Zur Freude aller. Und wer Willow Parlo demnächst wieder live erleben möchte, der pilgert am 06.01.2024 erneut ins Molotow. Diesmal in den Club, wo die Hamburger Kollegin Brockhoff die Vinyl-Release-Party ihrer aktuellen EP feiert. Als Special Guests treten neben Willow Parlo noch Shitney Beers und Philine Sonny auf. Vorherige Anmeldung ist unter specia@brockhoffmusic.com nötig.
