Jackie: Hey Angel – EP-Review

Jackie by Ryan Faist

Mit versierter Musikalität und tiefgehender Catchyness trumpft das kanadische Indie-Pop-Rock-Trio Jackie auf

Mit „Hey Angel“ veröffentlichen Jackie ihre zweite EP nach „New At Drugs“ von 2020. Das im kanadischen Toronto beheimatete Trio, bestehend aus Frontfrau Jackie Mohr, Gitarrist Marc Girardin und Schlagzeuger Max Trefler, hat sich einem zeitgemäßen Indie-Pop-Rock mit Nostalgie-Momenten verschrieben. Für Fans von Snail Mail, Courtney Barnett und Julia Jacklin heißt es so schön im Infoblatt. Und zweifellos ist diese vorgenommene Einordnung vollkommen richtig. Möchte man indes die Indie-Ecke einmal kurzzeitig verlassen, fällt auf, dass Jackie mit ihrem Hang zu eingängigen Melodien durchaus auf den Spuren von Fleetwood Mac wandeln. Es ist nicht allein Mohrs kraftvolle Stimme, die den Bandsound prägt.

Jackie auf den Spuren von Travis und den frühen Radiohead

Die Arrangements changieren zwischen satter und leicht düsterer Arena-Rock-Hymnenhaftigkeit in „Love To Give“ und lockerem, geradezu anschmiegsamem und an Travis erinnernden Indie-Folk-Pop bei „Right This Time (Don’t Wanna Be)“. In der entwaffnenden Spielfreude bei Letzterem schwingt nicht minder eine melancholische Note durch und die Band macht es einem wahrlich nicht schwer, sie ins Herz zu schließen. Im getragenen wie sehnsüchtigen „Leaving Tomorrow (Figure It Out)“ rechnet Jackie Mohr mit einer dysfunktionalen Beziehung ab und wenn sie laut eigenen Worten das grandiose und hitverdächtige, von uns als Song des Tages vorgestellte „Filter“ an Radioheads „The Bend“-Phase erinnert, mögen wir dem gar nicht widersprechen. Die Kanadier strotzen auf „Hey Angel“ vor versierter Musikalität und tiefgehender Catchyness. Eine mehr als nur talentierte Gruppe.

„Hey Angel“ von Jackie erscheint am 27.01.2022 bei Perfectly Sane Music Inc. (Beitragsbild von Ryan Faist) 

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