Driss El Maloumi: Aswat

Driss El Maloumi Aswat Cover Contre Jour

Der marokkanische Musiker Driss El Maloumi führt auf „Aswat“ Jazz, Klassik, Flamenco und Maqãm zusammen

Als „Magier des Oud“ wurde Driss El Maloumi schon bezeichnet. Der 53-jährige Marokkaner hat sich aber nicht nur als Musiker, sondern auch als Komponist einen hervorragenden Ruf bis weit in die westliche Welt hinein erarbeitet – unter anderem für internationale Film- und Fernsehkompositionen.

Die Magie der persischen 24 Vierteltonstufen

Driss El Maloumi Aswat Cover Contre Jour

Sein neues Album „Aswat“ hat er gemeinsam mit den

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Percussionisten Lahoucine Baqir und Saïd El Maloumi sowie Sängerin Karina El Maloumi aufgenommen. Es umfasst acht Songs, die von Dankbarkeit, Selbstreflexion, Demut und Respekt handeln. Musikalisch bauen die Stücke stark auf die Magie der persischen 24 Vierteltonstufen. „Matar“ zum Beispiel ist derart vielschichtig komponiert, dass es gleichzeitig auf mehreren Ebenen wirkt. Dem stoisch repetitiven Rhythmus setzt Maloumi mit der Oud eine maximal freie Form entgegen. Jazz, Klassik, Flamenco, Maqãm: Maloumi bedient sich aus verschiedenen Quellen, kombiniert und verwebt und schafft so völlig Neues, Unerhörtes.  

Driss El Maloumi als Meister der Gegensätze

In „Jradaa“, einer Art dreistimmigem Kanon, setzen Maloumi und seine Mitmusiker:innen nur auf ihre Stimmen. „Chajar“ dagegen kommt ganz ohne Worte aus. Während „Sultan“ zum Tanzen auffordert, ist „Tissit“ für das aufmerksame Zuhören gemacht. Driss El Maloumi ist ein Meister darin, Gegensätze zusammenzuführen und Grenzen zu durchbrechen. „Aswat“ ist ein hochmusikalisches und verspieltes Album. Eine Platte, die Tradition und Moderne verbindet und bei allem gänzlich unangestrengt wirkt. Maloumi virtuos schnelles Spiel ist hier nie Mittel zum Zweck, sondern steht stets im Dienst der Stücke, die voller Geschichten stecken.

„Aswat“ von Driss El Maloumi erscheint am 28.04.2023 bei Contre Jour. (Beitragsbild: Albumcover)

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