Auf seinem neuen Album verziert Zwanie Jonson seine lässigen Songs mit 80s-Sounds
von Sebastian Meißner
Zwischen Lässigkeit und Nachlässigkeit ist es manchmal nur ein feiner Unterschied. Zwanie Jonsons Musik beherrscht diese Gratwanderung perfekt. Der Hamburger Multiinstrumentalist und Kaffee mit Zigarette-Fan seiltanzt entspannt wie JJ Cale und frei von störendem Ehrgeiz durch seine Songs, ohne je aus der Stilsicherheit zu stürzen.
Erstaunlich guter Fit
Das gilt ohne Ausnahme für alle seine bisherigen Alben. Und das gilt auch wieder für „In My Beat“, seinem inzwischen fünften Solo-Album. Die elf Songs der neuen Platte liegen wieder irgendwo zwischen Yacht-Rock und Westcoast-Soul, flirten diesmal aber auch ganz offensiv mit Italo-House-Sounds der 80er-Jahre. Was erstaunlich gut zusammenpasst. Stücke wie „Weather Report Is Over“ oder die zwei mit Palermo Kid eingespielten Stücke – das Titelstück sowie „Monodance“ – treffen nonchalant das Tanzbein und verursachen wohlige Teenagergefühle.
Zwanie Jonson erweitert seinen Radius
Auch für andere Songs hat sich Zwanie Jonson Gäste eingeladen. In „Jadee“ zum Beispiel ist die Wiener Sängerin Alexandra Folwarski von der Band Nizza zu hören. An anderer Stelle wirkt Daniel Jahn von Unhappy Birthday, beim nylonsaitig-kuscheligen „Sunday Walk“ Marcel Gein mit. Fein gewählte Unterstützung, mit der Jonson seinen musikalischen Radius zielgerichtet erweitert. Anspieltipps sind das bossa-ähnliche „All The Ghosts“ und vor allem „My Little French Girl From The Past”, das ganz mühelos Federleichtigkeit mit Melancholie vermählt. In Summe klingt „In My Beat“ wie ein sträflich vergessener Geheimtipp aus den 80er Jahren. Musik, zu der man auch in kurzer Badehose eine gute Figur macht. Musik vor allem, die einen permanent schmunzeln lässt. Und lässig ist.
„In My Beat“ von Zwanie Jonson erscheint am 28.03.2025 bei Misitunes. (Beitragsbild von Marion Schuller)
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren