Die französische Electro-Pop- und Chanson-Sängerin Zaho De Sagazan bringt Hamburg zum Tanzen
Text von Gérard Otremba, Fotos von Sarah Ismail
So schnell kann es gehen. Vor zwei Jahren trat Zaho De Sagazan noch als eine Art Geheimtipp im Nochtspeicher beim Reeperbahn Festival auf (Sounds & Books berichtete), am 03.03.2025 vor 2200 Besuchern in der ausverkauften Georg-Elser-Halle. Dazwischen lag die Veröffentlichung ihres Debütalbums „La Symphonie Des Eclairs“, das im Oktober letzten Jahres als Deluxe Edition mit zusätzlichen Titeln erschien. Und ein Auftritt bei der Abschlussfeier der großartigen Olympischen Spiele in Paris. Hilft der Popularität natürlich enorm, so eine Aufführung vor einem zigfachen Millionenpublikum. Zaho De Sagazan hat sich dem Chanson und Elektro-Pop verschrieben und davon gab es die geballte Ladung während ihrer 110 minütigen Show in Hamburg.
Ruth Lyon als Support
Vorab jedoch spielte Ruth Lyon gemeinsam mit Tommy Arch (Schlagzeug und Gitarre) den Support-Gig. Die aus dem englischen Newcastle stammende Songwriterin brachte Songs aus ihrem im Juni geplanten Debütalbum zu Gehör, darunter das vor wenigen Wochen herausgebrachte „Wickerman“, das ihre Qualität im eingängigen Songwriter- und Indie-Folk-Pop-Genre ganz hervorragend unter Beweis stellte. Verspricht eine richtig feine Platte zu werden. So eine hat Zaho De Sagazan also schon auf den Markt gebracht. Entsprechend des Albumbeginns eröffnete die französische Sängerin und Songwriterin das Konzert am Keyboard sitzend mit der Ballade „La fontaine de sang“. Wenn es einen spacigen Chanson gibt, dann ist es dieser ergreifende Track, der sich atmosphärisch in Raum und Zeit verliert. Noch bewegender gerieten später noch das von Sounds & Books zum Song des Tages gekürte „Dis-moi que tu m’aimes“ sowie das direkt anschließende „Je rêve“.
Tanzen mit Zaho De Sagazan
Nach dem zweiten Song „Aspiration“ begrüßte De Sagazan die Hamburger Fans und in einer ihrer Ansagen betonte Zaho De Sagazan, sie sei nicht die Glücklichste in Sachen Liebe und alle ihre Texte entsprächen nicht wirklich der Wahrheit, sondern seien ihre Vorstellung von Liebe. Mit ihrer dreiköpfigen Herrenband an Schlagzeug, Synthies und vielen Knöpfchen entwickelte die 25-Jährige einen pulsierenden, in die Tanzbeine übergehenden Sound, der in „Tristesse“ seinen ersten euphorischen Höhepunkt erreichte und in „Ô travers“ viele im Publikum an den 80er-Electro-Pop erinnerten. Die Lichteffekte waren perfekt auf die Beats angepasst und am Ende gab es mit „Hab Sex“ und dem technoiden „Dansez“ kein (Tanz-)Halten mehr. Für zwei Cover-Songs, Nenas „99 Luftballons“ sowie „David Bowies „Modern Love“, kam De Sagazan für einen kleinen Zugaben-Set zurück und hinterließ auch hierbei einen überaus sympathischen Eindruck. Der neue französische Musik-Exportschlager.










