Vom 01.08. bis 31.10.2020 gastiert „Elliott Landy’s Woodstock Vision – Die Ausstellung“ in Hamburg
Elliott Landys Bilder sind so legendär wie das Festival selbst. Der 1942 geborene Amerikaner war offizieller Fotograf beim in die Geschichtsbücher eingegangenen Woodstock-Festival, wo sich zwischen 15. und 17.08.1969 weit mehr als ein halbe Million junger Menschen auf der Farm von Max Yasgur einige Meilen von Woodstock entfernt zusammenfanden, um Musikgrößen wie Jimi Hendrix, The Who, Grateful Dead, Joan Baez, Janis Joplin, The Band, oder Crosby, Stills, Nash & Young live zu erleben. Landy machte sich schon in den Jahren zuvor einen Namen als Musik- und Zeitgeistfotoreporter und war damals der Mann der Stunde.
Woodstock und der Zeitgeist der 60er-Jahre
Seit Sommer 2019 sind unter dem Titel „Elliott Landy’s Woodstock Vision“ zahlreiche Exponate des Fotokünstlers in einer von den Brüdern Markus und Michael Steffen kuratierten Wanderausstellung in Europa zu sehen. Bis zum 31.10.2020 kann man die beeindruckenden Werke Elliott Landys auf einer Fläche von circa 1000 Quadratmeter im Überseeboulevard 5 in der Hamburger Hafencity betrachten. Als Besucher stolpert man zunächst über einen Militärjeep, der in seiner Funktion an den Vietnamkrieg erinnert, mithin der Auslöser für die Jugendproteste in den 60er-Jahren. Musik der Sixties begleitet einen an die Wand projizierten Videofilm, Fotos von damaligen Demonstrationen in den USA hinterlassen weitere Eindrücke der Woodstock-Vorgeschichte.
Die Woodstock-Ausstellung zeigt auch Nicht-Festival-Fotos von Elliott Landy
Begleitet von Konzertfotos aus dem Fillmore-Musiktheater der Spät-Sechziger führt der Weg in die größte Fläche der Ausstellung, die ikonenhaftgroße Fotos von Jim Morrison, Richie Havens, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Joe Cocker und Johnny Winter beherbergt. Auf Sofas kann man es sich hier gemütlich machen, oder am Ende des Raumes auf einer Bühne, auf der im Verlauf der nächsten Wochen ein paar Performances stattfinden sollen, ein von Sammlern zur Verfügung gestelltes Musikequipment bewundern, das schon vor 50 Jahren beim Isle Of Wight Festival benutzt worden ist.
Neben den Woodstock-Fotos hängen in kleineren Gängen weitere Landy-Exponate aus der Spät-Sechziger-Phase. Darunter etliche, die Bob Dylan zeigen, der sich nach seinem berüchtigten Motorradunfall in die Künstlerkolonie Woodstock zurückzog, mit The Band die „Basement Tapes“ aufnahm und für eine Fotosession Elliott Landy engagierte. Zu weiteren beliebten Personenmotiven Landys gehörten auch außerhalb Woodstocks Janis Joplin und Jimi Hendrix, die er mit einigen großartigen Portraitfotos verewigte.
Die Ausstellungskuratoren Markus und Michael Steffen
Ausstellungskurator Michael Steffen bezeichnet Elliott Landy als „ein Kind seiner Zeit“, der das damalige Gemeinschaftsgefühl noch immer lebe. Steffen selbst, der 1969 in die zweite Klasse ging, fand die musikalische Stilvielfalt am Woodstock-Festival faszinierend: „Es gab Rock, Jazz, Folk, Soul und Funk zu hören, und keiner kam auf die Idee, dem anderen zu sagen, meine Musik ist besser als deine.“ Sein zehn Jahre älterer Bruder Markus Steffen, der in den 70ern als Manager der Band Frumpy tätig war, zehn Jahre in Woodstock lebte und mit Festival-Veranstalter Michael Lang befreundet ist, hofft nicht nur auf Nostalgiker als Ausstellungsbesucher in seiner „Traumstadt Hamburg“ und sieht in der „Stadt der Beatles“ großes Besucherpotential auch bei jüngeren Menschen. Die dürfen dann die Woodstock-Magie nicht nur fototechnisch, sondern auch in einem, wie es sich gehört, Hippie-Café genießen. „Flower Power und Love & Peace“ in Hamburg.
„Elliott Landy’s Woodstock Vision – Die Ausstellung“, Überseeboulevard 5, Hamburg-Hafencity. Der Eintritt kostet 14 Euro, ermäßigt zehn. Weitere Informationen sind auf der Ausstellungs-Website erhältlich. (Bilder von Elliott Landy)
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