Wolf Alice: Visions Of A Life – Album Review

 

Das würdige Zweitwerk des Indie-Alternative-Rock-Quartetts aus London

My Love Is Cool, das vor zwei Jahren veröffentlichte Debütalbum der englischen Band Wolf Alice war ein fettes Ausrufezeichen im Indie-Alternative-Rock. Mit exzellenten Songs wie „Bros“, „Lisbon“ und „Giant Peach“ katapultierte sich das Londoner Quartett in den Mittelpunkt des Indie-Rock. Nicht nur das Album, auch die Live-Shows von Sängerin und Gitarristin Ellie Rowsell, Gitarrist Joff Oddie, Bassist Theo Ellis und Schlagzeuger Joel Amey gerieten zu aufsehenerregenden Ereignissen.

Sounds & Books_Wolf Alice_Visions Of A Life_CoverDie Luft nach oben wird bei einem überragenden Debüt natürlich sehr dünn, jedoch machen Wolf Alice auf Visions Of Life nicht den Fehler, sich selbst zu kopieren. Stilbrüche findet man auf dem Nachfolgewerk zwar ebenfalls nicht, aber nuancierte Veränderungen, die die Spannung hochhalten. So ist eine dezente Hinwendung zum Psychedelic-Pop-Rock spürbar, die sich in „Planet Hunter“ auf eine schwebend-transzendentale Weise offenbart und im Opener „Heavenward“ im bunten, wie rauschhaften Bombast-Rock. Auf die gar wunderbaren Folk-Spuren von Fairport Convention begeben sich Wolfe Alice mit dem zauberhaften, sanften und verwunschenen Kleinod „After The Zero Hour“.

Nur von einem kleinen ruhigen Zwischenspiel unterbrochen donnern Wolf Alice durch „Space & Time“ und aufgebracht schreit sich Ellie Rowsell bei „Yuk Foo“ in Rage  („You bore me, you bore me to death / Deplore me? No I don’t give a shit“). Zwei Minuten für die „Nach uns die Sintflut“-Abteilung. Zum betörenden Indie-Pop neigt „Don’t Delete The Kisses“, während sich „Formidable Cool“ langsam einschleicht und plötzlich vor Impulsivität nur so birst. Zu einem Psychedelic-Blues-Alternative-Rock-Monstertrack gerät der abschließende, acht Minuten dauernde Titelsong „Visions Of Life“. Der beste und ausgefallenste Song zum Schluss. Ein würdiger Nachfolger für My Love Is Cool.

„Visions Of A Life“ von Wolf Alice ist am 29.09.2017 bei Dirty Hit Records / Caroline / Universal Music erschienen (Beitragsbild: Gérard Otremba).

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