Whitney mixen auf „Small Talk“ Beatles-Vibes mit Bee-Gees-Flair. Charmant schrullig, aber eben auch der Beweis: Retro ist nicht immer sexy.
von Mia Lada-Klein
Das Chicagoer Duo Whitney hat sich mit seinem neuen Album „Small Talk“ wieder in die Gefilde begeben, die sie am besten beherrschen: warme Klänge, weiche Stimmen und ein Hauch von Melancholie. Musikalisch bewegt sich das Ganze irgendwo zwischen Indie-Rock, Soft-Rock und einem Schuss Soul. Klingt vielseitig, ist es auch, manchmal vielleicht aber ein bisschen zu sehr.
Whitney: Von den Beatles zu den Bee Gees
Der Opener „Silent Exchange“ startet mit einer fast nostalgischen
Note, die an längst vergangene Beatles-Zeiten erinnert. Ein Song über Verlust und unausgesprochene Gefühle, getragen von zarten Harmonien und einem bittersüßen Unterton. Bei „Won’t You Speak Your Mind?“ wird es soulvoller. Gitarre, Klavier und eine Prise Herzschmerz verschmelzen zu einem sanften Groove, der irgendwo zwischen Wohnzimmerkonzert und Retro-Radio-Charme pendelt.
Die Beatles-Assoziation verblasst aber sehr bald, stattdessen schimmern plötzlich die Bee Gees durch. Allerdings weniger Glitzerkugel, mehr ehrliche Instrumentierung. Trompeten, Klavier und Gitarre verleihen dem Ganzen eine gewisse Wärme, die in Songs wie „Dandelions“ aufblüht. Hier zeigt sich das Duo von seiner poetischen Seite: Trennung, Nostalgie und Vergänglichkeit werden zu sanft verwehenden Löwenzahnsamen vertont.
Zurück zu den Wurzeln, irgendwie
Mit „Islands (Really Something)“ übernehmen Akustikgitarre und Indie-Flair wieder das Kommando. Der Song thematisiert vergange…
